"Das hat schon Methode" Reimann sieht Verschwörung gegen Frankfurt

Freiburg (rpo). Nach der bitteren 0:1 (0:0)-Pleite von Eintracht Frankfurt beim SC Freiburg lädt Eintracht-Coach Willi Reimann seinen Frust bei Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich ab. Fröhlich und seine Kollegen schmiedeten einen Komplott gegen die Eintracht, ist Reimann sicher.

"Was gegen uns passiert, ist unbegreiflich. Das hat schon Methode", beschuldigte Reimann den Berliner Unparteiischen und einige seiner Kollegen. "Fehlentscheidungen in der Häufigkeit sind unnormal." Stürmer Markus Beierle giftete: "Von Betrug will ich nicht sprechen, sonst werde ich gesperrt. Aber alle strittigen Szenen hat er gegen uns entschieden."

Selbst Volker Finke, der sich aus der Schiedsrichter-Debatte wohlweislich heraushielt, teilte indirekt die Kritik. "Das war ein sehr glücklicher Sieg", räumte der SC-Trainer ein. Gleich bei fünf Schlüsselszenen fühlten sich die Frankfurter übel verschaukelt. Ein aus ihrer Sicht reguläres Tor von Ervin Skela gab Fröhlich wegen eines Fouls an Freiburgs Boubacar Diarra nicht. Diesen hätte er später wegen Handspiels im Strafraum vom Platz stellen müssen. Zudem sah sich die Eintracht um zwei Hand- und einen Foulelfmeter betrogen.

"Wenn der Treffer anerkannt oder nur einer der Elfer gepfiffen worden wäre, hätten wir die Partie gewonnen", mutmaßte Andreas Möller, der bis auf einen Lattenknaller (76.) blass blieb. "Aber es bringt nichts, auf dem Schiri herumzuhacken." Sein Trainer brachte angesichts der bedrohlichen Tabellenlage kein derartiges Verständnis auf. "Wir hätten noch zwei Stunden spielen können. Der hätte nie ein Tor für uns gepfiffen, dem wäre immer noch was eingefallen", unterstellte Reimann Fröhlich Böswilligkeit.

"Hätte Elfmeter geben müssen"

Fröhlich sah sich nach dem Studium der Fernsehbilder zu Unrecht attackiert. Drei von vier Entscheidungen habe er richtig getroffen, verteidigte sich der Berliner. Nur eine Situation habe er nicht richtig eingeschätzt: "Bei Bajramovics Handspiel hätte ich Elfmeter geben müssen." Der Schiedsrichter zeigte sogar Mitleid mit den sich schändlich betrogen fühlenden Verlierern: "Ich kann den Ärger der Frankfurter verstehen. Aber wir haben die Anordnung, nur das zu pfeifen, was wir sehen."

Reimann schlug schwer auf den Magen, dass die Referees seiner Meinung nach ausgerechnet bei Auftritten seiner Elf auf einem Auge blind zu sein scheinen. "Nobodys werden immer wieder mit Leichtigkeit übergangen, da wird mit zweierlei Maß gemessen", warf er den Unparteiischen erbost Parteilichkeit vor. Die Schuld an der Pleite schrieb er primär Fröhlich zu, obwohl Torhüter Oka Nikolov mit seinem Haar sträubenden Fehlgriff bei Wilfried Sanous Schuss (81.) zum 0:1 einen ebenfalls hohen Anteil daran trug. "Der Ball war haltbar. Um so tragischer, dass dieses Tor die Niederlage bedeutete", fiel Reimanns Rüge gegenüber dem Schlussmann rücksichtsvoll aus. Dieser sprach nur von "einem dummen Tor".

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