Zwei Jahre Haft Italiens Weltmeister Iaquinta in Mafia-Prozess schuldig gesprochen

Reggio Emilia · „Sie haben mir hier das Leben ruiniert“, schimpfte der italienische Fußball-Weltmeister Vincenzo Iaquinta am Montag vor einem Gericht in Reggio Emilia. Kurz vorher war er in im bislang größten Mafia-Prozess Norditaliens schuldig gesprochen worden.

Vincenzo iaquinta

Vincenzo iaquinta

Foto: dpa, pal sam hae lof

Der italienische Fußball-Weltmeister Vincenzo Iaquinta ist im bislang größten Mafia-Prozess Norditaliens zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Der ehemalige Stürmer von Juventus Turin war einer von insgesamt fast 150 Angeklagten, die sich seit 2016 vor einem Gericht in Reggio Emilia verantworten mussten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

„Sie haben mir hier das Leben ruiniert“, ohne dass er etwas getan habe und weil er aus Kalabrien stamme, schimpfte Iaquinta am Mittwoch vor Journalisten außerhalb des Gerichts. Er habe nichts mit der Mafia zu tun. Die Richter sahen es allerdings als erwiesen an, dass Iaquinta seinem Vater unerlaubterweise Waffen geliehen und damit die kalabrische 'Ndrangheta unterstützt hat, wie italienische Medien berichteten. Giuseppe Iaquinta wurde laut Nachrichtenagentur Ansa wegen der Mitgliedschaft in der Verbrecherorganisation zu einer Haftstrafe von 19 Jahren verurteilt.

Neben den beiden prominenten Angeklagten standen auch Beamte, Politiker, Handwerker, Unternehmer und Journalisten vor Gericht. Zu den Anklagepunkten zählten in dem Prozess vor allem klassische Mafia-Verbrechen wie Mord, Geldwäsche, Erpressung, Korruption und Stimmenverkauf bei Kommunalwahlen. Die 'Ndrangheta stammt ursprünglich aus der süditalienischen Region Kalabrien und hat die sizilianische Cosa Nostra als mächtigste Mafiagruppe der Welt überholt.

(lt/dpa)
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