Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
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Hall of Fame der Frauen eröffnet Schluss mit den ewigen Vergleichen

Meinung | Dortmund · Im Fußballmuseum in Dortmund sind nun auch die Frauen mit einer eigenen „Hall of Fame“ vertreten. Eine verdiente Auszeichnung. Dennoch sollte künftig nicht mit den Männern verglichen werden.

 Hall of Fame des Fußballs (v. l.): Steffi Jones, Renate Lingor, Nia Künzer, Inka Grings, Sivia Neid, Tina Theune, Bettina Wiegmann, Silke Rottenberg. Es fehlen Birgit Prinz, Doris Fitschen, Martina Voss-Tecklenburg. Und natürlich die im Februar verstorbene Heidi Mohr.

Hall of Fame des Fußballs (v. l.): Steffi Jones, Renate Lingor, Nia Künzer, Inka Grings, Sivia Neid, Tina Theune, Bettina Wiegmann, Silke Rottenberg. Es fehlen Birgit Prinz, Doris Fitschen, Martina Voss-Tecklenburg. Und natürlich die im Februar verstorbene Heidi Mohr.

Foto: imago images/Kirchner-Media/Kirchner/Christopher Neundorf via www.imago-images.de

Im Fernsehen ist oft die Floskel „Werbung für den Frauenfußball“ zu hören. Ein Satz, der nur sehr selten bei den Männern verwendet wird. Es schwingt immer im Unterton mit, dass sich die Sportart besonders anstrengen muss für ihre Legitimation. So, als ob man nach ausreichend schlechten Spielen alle Sachen wieder einpacken müsste. Das ist natürlich schrecklicher Unfug. Man quält sich ja auch bei einer Männer-WM durch langweilige Kicks, ohne das ganze System in Frage zu stellen. Allerdings – Frauenfußball muss auch Kritik aushalten können.

Technisch, Taktisch und Konditionell hat sich vieles getan. Erst seit 1991 werden unter dem Dach des Weltverbands Fifa Frauen-Weltmeisterschaften veranstaltet. Es sind noch immer gigantische Leistungsunterschiede zu sehen zwischen Ländern mit viel (USA, Deutschland, Frankreich) und jenen mit wenig (zum Beispiel Elfenbeinküste) Förderung. Der größte Gewinn ist gewiss, dass in vielen Staaten der Sport überhaupt ausgeübt werden darf, völlig unabhängig vom sportlichen Abschneiden.

In Deutschland könnte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) noch deutlich mehr machen. Frauenfußball hat im Verband einen eher schweren Stand. Es wird einiges getan, aber in anderen europäischen Ländern wird derzeit noch mehr getan. Deutschland ist vom Vorreiter zum Mitläufer geworden. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg müht sich nach Kräften, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen.

Gründungself: Die Hall of Fame des Frauenfußballs
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Die Gründungself der Frauen

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Foto: dpa/Pascal George
Die Hall of Fame des deutschen Fußballs
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Die Hall of Fame des deutschen Fußballs

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Foto: RP Online/Rheinische Post

Frauenfußball ist eine tolle Sportart, die es verdient hat, nicht ständig verglichen zu werden – ganz besonders nicht mit dem Männerfußball. Es gibt kein besser oder schlechter: es geht um anders. Welche Sportart man besser findet, kann man nur sehr individuell für sich entscheiden. Die Mehrheitsverhältnisse sind unstrittig – die überwältigende Mehrheit interessiert sich vorwiegend für die Männer. Und dennoch kann beides prima nebeneinander existieren. Jedes Angebot für sich in seinen eigenen Dimensionen.

(gic)
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