Ex-Fortuna-Spieler Raman will mit Schalke nach Europa

Gelsenkirchen · Nach wochenlangem Transfertheater ist Benito Raman beim FC Schalke 04 angekommen. Der vielseitig einsetzbare Angreifer soll in der kommenden Saison die Schalker Offensive beleben.

 Benito Raman im Trikot des FC Schalke.

Benito Raman im Trikot des FC Schalke.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Benito Raman weiß, wie er den Schalker Anhang für sich begeistern kann. Bei seiner Vorstellung am Mittwoch zückte der Neuzugang des Fußball-Bundesligisten spontan sein Handy und zeigte Bilder von seiner Hochzeit. Zwar nicht mit königsblauem, wohl aber mit hellblauem Jackett trat der Stürmer im Juni vor den Traualtar. Mit der Farbe seines neuen Arbeitgebers, so wollte er vermitteln, sei er schon vor seinem Wechsel verbunden gewesen.

Der erste offizielle Auftritt des neuen Schalker Offensivmanns war ein kurzweiliger. Der 1,72 Meter große Raman hatte einige Anekdoten zu erzählen und wollte mit einem Vorurteil aufräumen. „In Belgien eilt mir manchmal der Ruf des Bad Guy voraus“, entgegnete der Stürmer mit den markanten Arm-Tätowierungen, „in der Jugend macht man schon mal Blödsinn, aber seit ich in Deutschland bin, bin ich viel professioneller geworden.“

Bei der Fortuna war Raman mit zehn Treffern und sechs Torvorlagen in der vergangenen Saison einer der Top-Scorer. Bei den Königsblauen möchte der 24-Jährige nun sportlich den nächsten Schritt gehen und hat große Ziele. „Schalke hat in der Vergangenheit oft europäisch gespielt, das möchte ich mit dem Verein auch erreichen.“

Er habe sich bewusst früh zu einem Wechsel bekannt. „Schalke ist ein großer Verein. Es war mir wichtig, pünktlich zum Trainingsstart bei meinem neuen Verein zu sein.“

Raman erhielt einen Vertrag bis zum Sommer 2024, die Abwicklung des 13 Millionen-Euro-Transfers zog sich indes in die Länge. Erst nach wochenlangem Wechseltheater erzielten beide Partien Einigkeit. Schalkes Trainer David Wagner setzt große Hoffnungen in den Neuzugang: „Ich hoffe, dass er dort weitermacht, wo er in Düsseldorf aufgehört hat.“

Der vielseitig einsetzbare Belgier soll die Offensive der Gelsenkirchener beleben. „Er kann auf den Außenbahnen und im Zentrum spielen, ich will mich da noch nicht festlegen“, erklärte Wagner, „aber ich sehe ihn schon eher auf dem Flügel.“

Weitere Transfers sind zu erwarten, zumal sich Wagner mit Blick auf die Kaderzusammenstellung noch mit einigen Unbekannten konfrontiert sieht. Unklar ist, wann die Langzeitverletzten Mark Uth, Alessandro Schöpf und Daniel Caligiuri ins Training zurückkehren. Omar Mascarell zumindest war am Mittwoch erstmals wieder dabei. Überraschend trat auch der ablösefrei aus Dresden verpflichtete Markus Schubert vorzeitig seinen Dienst an. Der Torwart hätte nach der U21-Europameisterschaft eigentlich noch Urlaub gehabt.

Auf Alexander Nübel, Suat Serdar und Weston McKennie, die wegen ihrer internationalen Einsätze erst später in den Urlaub gehen konnten, muss Wagner hingegen noch warten.

Das macht die Saisonvorbereitung nicht einfacher, zumal auch die Zukunft von Nübel nicht final geklärt ist. Doch im Transferpoker um den 22-Jährigen rechnet der Trainer mit einem Verbleib des Keepers. „Er liegt gegenüber seinen Kollegen die berühmte Nasenspitze voraus“, sagte Wagner, der nicht mit einem vorzeitigen Abgang rechnet.

(lt/dpa)
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