„Keine Strafe ohne Schuld“ Carl Zeiss Jena klagt nach Pyro-Strafe gegen DFB

Drittligist Carl Zeiss Jena bereitet eine Klage gegen den DFB vor einem Zivilgericht vor. Der Klub will die gängige Sanktionierung durch den Dachverband für Fehlverhalten der Fans überprüfen lassen und geht damit auf Konfrontationskurs zum DFB.

 Fans von Carl Zeiss Jena beim DFB-Pokalspiel gegen Bayern München. (Archiv)

Fans von Carl Zeiss Jena beim DFB-Pokalspiel gegen Bayern München. (Archiv)

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Einen entsprechenden Medienbericht des MDR bestätigte der Klub am Freitag.

Die Klage gegen den DFB soll Anfang des kommenden Jahres beim Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt eingereicht werden. Anstoß des Vorgangs ist eine im Oktober ausgesprochene Geldstrafe in Höhe von 24.900 Euro, gegen die Jena auf Verbandsebene vergeblich vorgegangen war.

Der DFB sieht sich juristisch gut gewappnet. "Die verschuldensunabhängige Haftung von Vereinen für das Fehlverhalten von ihnen zuzurechnenden Zuschauern ist seit Jahren vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wie auch vom Bundesgerichtshof anerkannt", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch: "Die Entscheidung des Ständigen Schiedsgerichts im Streit um die Strafzahlungen wegen Pyrovergehen von Carl-Zeiss-Jena-Anhängern steht in vollem Einklang mit dieser seit Jahren geklärten Rechtslage."

Carl Zeiss will mit dem Schritt laut eigener Aussage für "Rechtssicherheit" auf beiden Seiten sorgen. Der Verein argumentiert, man werde für Vergehen sanktioniert, für die man keine Schuld trage. Es gelte aber das Prinzip: "Keine Strafe ohne Schuld".

Koch betonte, dass es dem Klub "selbstverständlich" freistehe, "jetzt auch noch ein ordentliches Gericht anzurufen. Besser wäre es allerdings, Carl Zeiss Jena würde schnellstmöglich für die Einhaltung der Stadionordnung auf seinen Zuschauerrängen sorgen, denn nur so ist auf Dauer Fußball mit Zuschauern im Stadion möglich. Und eine Rückkehr zu Zuschauerausschlüssen kann ja auch Carl Zeiss Jena nicht wollen."

(ako/sid)
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