Unglückliche Niederlage Werder hadert mit Barcas Cleverness

Bremen (rpo). Unglücklich war das 0:2 des SV Werder Bremen zum Champions-League-Auftakt gegen den FC Barcelona. Doch Pech allein war für Sportdirektor Klaus Allofs nicht der Grund für die Niederlage. "Die Spanier waren einfach cleverer", meinte der ehemalige Nationalstürmer.

Mittelfeldspieler Torsten Frings brachte das Defizit weit drastischer auf den Punkt: "Anders als zum Beispiel Bayern München haben wir im Sturm keine so abgewichste Sau wie Roy Makaay."

Stattdessen mühten sich Ivan Klasnic und Nelson Valdez redlich, erarbeiteten sich auch Einschussmöglichkeiten, das Tor indes trafen sie nicht. Der gesperrte Miroslav Klose fehlte spürbar, Trainer Thomas Schaaf legte den Finger passgenau in die Wunde: "Gegen Barcelona bekommt man nicht viele Chancen. Wir haben viel Kraft aufgewendet, aber am Ende nichts in den Händen. Dieses Manko müssen wir uns anheften."

Der spanische Meister, der mit der Partie vor 37.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion seine 50. Europapokal-Saison eröffnete, ließ Klasse und Abgebrühtheit gerade so oft aufblitzen, dass es zu einem letztlich wenig gefährdeten Sieg reichte. Eine typische Kurzpass-Kombination schloss Deco in der 13. Minute mit einem allerdings abgefälschten Schuss zur Führung ab. In der 76. Minute ließ sich Lionel Messi nach einem Zupfer von Christian Schulz dankbar im Strafraum fallen, Ronaldinho verwandelte den fälligen Foulelfmeter.

Owomoyela passabel gegen Ronaldinho

Ansonsten spielte der Superstar unauffälliger als erwartet, sein Bremer Kontrahent und Champions-League-Debütant Patrick Owomoyela ergatterte nicht nur am Spielende das Trikot des Weltfußballers, sondern auch während der Partie mehrfach Szenenapplaus des Publikums. "Zentral hinter den Spitzen wäre eigentlich meine ideale Position, aber was unser Trainer entscheidet, das spiele ich", sagte der Brasilianer, der sich gegen die Hanseaten zumeist auf der linken Seite bewegte.

Während sich die Katalanen in dieser Verfassung um das Erreichen des Achtelfinales keine Sorgen machen müssen, steht der Bundesliga-Zweite beim ersten Auswärtsspiel am 27. September bei Panathinaikos Athen schon unter Zugzwang. Eine weitere Niederlage würde die Situation bei den Norddeutschen schon vorentscheidend verschärfen. Schaaf: "In der Champions League gibt es keine einfachen Spiele, aber wir werden uns dort gut präsentieren."

Es wäre eine willkommene Parallele zur vergangenen Saison, als der damalige Meister ebenfalls mit einer 0:2-Niederlage bei Inter Mailand startete, dann aber mit einem 2:1-Erfolg gegen den FC Valencia die Wende schaffte und am Ende den zweiten Tabellenplatz belegte. Meriten, die für Schaaf allerdings bedeutungslos sind: "Für mich ist das längst Vergangenheit, ich ziehe da keine Vergleiche. Erfolge muss man sich jedes Mal wieder neu erarbeiten."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort