Ein Sieg aus vier Spielen Wolfsburg zwischen Anspruch und Realität

Wolfsburg · Der VfL Wolfsburg droht auch in dieser Saison wieder hinter den eigenen Ansprüchen zurückzubleiben. Dem Team von Trainer Felix Magath fehlt es wie in der vergangenen Saison einfach an Konstanz.

Bundesliga 12/13: Fürther Slapstick-Tor in Wolfsburg
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Beim VfL Wolfsburg klafft zwischen Anspruch und Wirklichkeit weiterhin eine riesige Lücke: Die Mannschaft schlägt sich durch ein kurioses Eigentor fast selbst, die Fans pfeifen bereits in der ersten Halbzeit gegen ihr Team - und Trainer Felix Magath vertröstet einmal mehr auf die Zukunft. Auch in den ersten Spielen dieser Saison konnten die Wölfe ihren selbst gesteckten hohen Ansprüchen nicht gerecht werden.

"Wir wollen unter die Besten der Liga kommen - und davon sind wir noch ein Stück weit entfernt. Für unsere Ansprüche darf man zu Hause auch mal drei Punkte machen", sagte Magath nach dem über weite Strecken enttäuschenden 1:1 (1:1) gegen Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth: "Mit der Punkteausbeute bin ich nicht zufrieden. In zwei Heimspielen nur einen Punkt - das ist zu dünn. Wir müssen zulegen."

Fans mit Geduld am Ende

Die Fans sind mit ihrer Geduld aber mittlerweile am Ende. Zu oft haben sie seit dem Beginn Magaths zweiter Amtszeit die Versprechungen auf eine bessere Zukunft gehört - bisher wurden sie, wenn überhaupt, nur teilweise erfüllt.

Auch für dieses Jahr hat Magath wieder die internationalen Plätze als Ziel ausgegeben. Nach fünf Punkten aus vier Spielen - darunter Unentschieden gegen Augsburg und Fürth und eine 0:4-Klatsche gegen Hannover - scheinen auch die eigenen Anhänger schon nach wenigen Spieltagen nicht mehr wirklich an eine Verbesserung zur Vorsaison zu glauben.

Schon Mitte der ersten Halbzeit und besonders nach dem kuriosen Eigentor von Emanuel Pogatetz (27.) wurde die Mannschaft bei jedem Fehlpass ausgepfiffen. Selbst der überraschende Ausgleich durch Ivica Olic (42.) besserte die Stimmung nicht wirklich. Auch zur Pause und nach dem Schlusspfiff gab es laute Unmutsäußerungen gegen das Team. Auch das erinnerte stark an die Vorsaison, als in einigen Spielen die Stimmung schnell gegen die VfL-Elf kippte.

Und der Auftritt des Teams hätte eigentlich so auch in der letzten Saison stattfinden können. Vor allem in der Offensive agierte der VfL zu einfallslos. "Ich habe geglaubt, dass wir besser spielen", sagte auch Torschütze Olic.

Fehlende Konstanz

Erst in der zweiten Halbzeit wurde es erträglicher. Doch die fehlende Konstanz, die dem Team schon in der vergangenen Saison eine bessere Platzierung kostete, scheint sich auch in dieser Saison fortzusetzen. Eine sichtbare Weiterentwicklung zur vorherigen Spielzeit ist zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sehen.

"Darüber zu urteilen ist nach vier Spielen vielleicht ein bisschen früh, aber natürlich ist es das Ziel jeder Mannschaft, Leistung über 90 Minuten zu bringen. Und nicht nur in einer Phase des Spiels", sagte Kapitän Diego Benaglio.

Die Fürther wirkten dagegen fast schon ein bisschen enttäuscht, nicht mehr aus Wolfsburg mitgenommen zu haben als einen Punkt. "Wir haben das ordentlich gemacht. Auch wenn das Tor glücklich war, heißt das nicht, dass wir nur verteidigt haben", sagte Trainer Mike Büskens, der mit dem Aufsteiger auswärts ungeschlagen bleibt.

Vor allem in der ersten Halbzeit dominierten die Gäste das Spiel und hatten die besseren Chancen. Mit aggressivem und mutigem Pressing hielten sie den VfL vom eigenen Tor weg. Und hätten kurz vor Schluss sogar doch noch den Siegtreffer erzielt. Doch Sercan Sararer traf mit einem fulminanten Schuss nur den Pfosten.

(sid)
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