In der Gruppe "Wiesenhof als Werder-Sponsor? Nein danke!" wird bereits über mögliche Boykott-Maßnahmen diskutiert. Von der Kündigung der Mitgliedschaft bis zur Rückgabe der erworbenen Dauerkarte ist die Rede. Bis zum Freitagabend wurde der "Gefällt-mir-Button" über 16.000 Mal angeklickt.

Beschwerden per Mail

Des weiteren wird in der Gruppe dazu aufgerufen, Beschwerden per Mail an die Kontakt-Adresse des Vereins, oder gleich an den Vermarkter Infront zu schicken. Die Argumente der Geschäftsführung seien "lächerlich". Denkbar seien auch Aktionen am "Tag der Fans" zu dem Werder am Samstag einlädt.

Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs betonte indes, dass der Sponsor, der jährlich rund 5 Millionen Euro zahlen soll, "anders als oft in der öffentlichen Wahrnehmung", ein bodenständiges Familienunternehmen sei, das mit Kritikern der modernen Nutztierhaltung "offen über alle Themen diskutiert und kontinuierlich an Verbesserungen des Tierwohls arbeitet."

Die Tierrechtsorganisation Peta wirft der Firma hingegen wegen der Haltungsbedingungen für die Masthähnchen Tierquälerei vor. Die Partnerschaft sei "nicht nur abwegig, sondern hochgradig skandalös". Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Trikotwerbung für Massentierhaltung - damit verkauft Werder die Seele des Vereins."

Sportlicher Humor

Mit sportlichem Humor teilte sich der ehemalige Bundesliga-Profi Hans Sarpei auf seinem Twitter-Account mit. "Kaum ist Wiese vom Hof, kommt Wiesenhof" schrieb der aktuell vereinslose Ex-Schalker in Anlehnung an den Abgang von Torhüter Tim Wiese nach Hoffenheim.

Für Werder bleibt indes nur zu hoffen, dass sie mit dem neuen Werbepartner, nicht auch zahlreiche Anhänger vom Hof gejagt haben.