Umstrittener Sponsoren-Deal perfekt Werder Bremen bekommt "Hühnerbrüste"

Bremen · Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat allen Protesten der eigenen Fans und Tierschützern zum Trotz den Geflügelfabrikanten Wiesenhof als neuen Hauptsponsor präsentiert. Der Schriftzug des niedersächsischen Unternehmens soll in den kommenden zwei Jahren die Brust der Werder-Profis zieren und nach unbestätigten Medienberichten fünf Millionen Euro pro Jahr bringen.

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In den vergangenen Tagen hatte es massive Proteste gegeben, nachdem die Verhandlungen der Bremer und deren Vermarktungsagentur mit Wiesenhof bekanntgeworden waren. Tierschützer werfen dem Unternehmen unter anderem Tierquälerei vor. Anhänger der Hanseaten hatten im sozialen Internet-Netzwerk Facebook die Gruppe "Wiesenhof als Werder-Sponsor - Nein danke!" gegründet. Der "Gefällt mir"-Button wurde bis zum Freitagmittag über 13 000 Mal angeklickt.

In einer gemeinsamen Erklärung sprachen die Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs, Klaus-Dieter Fischer und Klaus Filbry am Freitag von "intensiven Gesprächen". Wiesenhof sei "ein bodenständiges Familienunternehmen", das "mit Kritikern der modernen Nutztierhaltung offen über alle Themen diskutiert und kontinuierlich an Verbesserungen des Tierwohls arbeitet". Das Trio versprach, sich vor Ort über die Produktion bei Wiesenhof zu informieren.

In einer Reaktion kritisierte der Deutsche Tierschutzbund den Deal. "Was legal ist, ist aber nicht immer legitim und dient eben nicht zum Vorbild, was aber mit einem Sponsoring und dem damit verbundenen Imagetransfer leider immer verbunden ist", hieß es darin.

Durch die Verhandlungen ihres Vermarkters mit Wiesenhof steckten die Bremer in einem Dilemma. Bei Ablehnung des Sponsors wäre ihnen viel Geld durch die Lappen gegangen, da der Vermarkter die ausgehandelte Garantiesumme nicht mehr hätte bezahlen müssen. "Es ist eine mutige Entscheidung unseres Partners, dieses Sponsorship einzugehen und damit eine sehr öffentliche Plattform zu wählen. Das unterstreicht, wie ernst es Wiesenhof ist, ein transparentes Unternehmen zu sein", sagte Filbry.

(dpa)
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