Bayer Leverkusen Seeler-Enkel Öztunali schreibt Geschichte

Leverkusen · Der Enkel von Uwe Seeler zu sein, reicht normalerweise schon, um als Fußballer Interesse zu wecken. Doch Levin Öztunali hat gleich bei seinem Debüt als Profi Geschichte geschrieben.

 Levin Öztunali ist der jüngste Bundesliga-Debütant von Bayer Leverkusen.

Levin Öztunali ist der jüngste Bundesliga-Debütant von Bayer Leverkusen.

Foto: ksmedianet

17 Jahre und 146 Tage als war "Uns Özi", als er am Samstag beim 3:1 von Bayer Leverkusen gegen den SC Freiburg vier Minuten vor Schluss eingewechselt wurde. Kein Bayer-Spieler war in 35 Erstliga-Jahren jünger, in der ewigen Bundesliga-Rangliste belegt Öztunali damit Rang zehn.

"Er hat sich diese Minuten in der Vorbereitung verdient, denn er hat sehr hart gearbeitet", sagte Bayer-Coach Sami Hyypiä, der mit der Einwechslung aber nicht nur ein Bonbon verteilte, sondern auch einen taktischen Hintergedanken verband: "Wir hatten am Ende des Spiels Schwierigkeiten in der Breite. Und da haben wir gedacht, dass im rechten Mittelfeld Platz für ihn ist, weil Levin sehr gut ist im Verteidigen der Seite und im offensiven Umschalten."

Ob der Sohn von Seelers Tochter Frauke und dem ehemaligen HSV-Scout Mete Öztunali es schon in dieser Saison auf viele weitere Einsätze bringt oder erst einmal nur reinschnuppern durfte, ist offen. "Es kann sein, dass Levin noch das eine oder andere Mal reinkommt", sagte Hyypiä: "Mein Problem ist aber, dass ich immer nur elf Spieler auf den Platz bringen kann."

Zwar spielt Bayer als einziger Erstligist mit einer "Dreifach-Sechs" im defensiven Mittelfeld. Doch von den vier (Ex-)Nationalspielern Lars Bender, Simon Rolfes, Stefan Reinartz und Gonzalo Castro muss ohnehin schon immer einer draußen bleiben. Fünf-Millionen-Zugang Emre Can von Bayern München wird den Konkurrenzkampf noch erhöhen. Es kann also dauern, bis "Seeler II" zum Dauerbrenner wird. Geschichte hat er aber schon am Samstag geschrieben.

(sid)
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