Leverkusen Junge Kreative träumen vom Künstlerhaus
Leverkusen · Zu einem ersten Künstlerhaus-Tag lädt eine neue Initiative ein, die sich für bezahlbaren Wohnraum in Verbindung mit künstlerischen Aktivitäten in Opladen einsetzt. Am Sonntag von 12 bis 19 Uhr wollen sich die Mitglieder der Initiative Künstlerhaus Opladen open air am Kulturausbesserungswerk an der Kolbergstraße 95a vorstellen mit Musik, einer Ausstellung, Mitmachkursen sowie Theater- und Kinderprogrammen.
Der harte Kern der Initiative besteht aus neun Ensemblemitgliedern des Jungen Theaters Leverkusen. Die jungen Leute im Alter von 17 bis 22 Jahren monieren, dass es in Opladen zu wenig bezahlbaren Wohnraum für Künstler gibt. Sie träumen von einem alternativen Wohn- und Lebensprojekt, in dem die Mitglieder zusammenleben, aber auch proben, malen, musizieren können. Sie suchen nun ein Haus mit mindestens zwölf Zimmern sowie Gemeinschaftsräumen für die künstlerischen Tätigkeiten und einem Raum als Ladenlokal für Begegnungen, wo man etwa eine Teestube einrichten kann.
"In Opladen gibt es zahlreiche leerstehende Häuser, die für ein Künstlerhaus infrage kämen", sagt Kilian Bierwirth, einer der Initiatoren des Projekts. Da die Mitglieder der Initiative nicht viel Geld haben und jeder nur 150 Euro, inklusive Nebenkosten, bezahlen könnte, bieten sie an, viele Renovierungsarbeiten an dem entsprechenden Haus selbst zu erledigen. Außerdem will man durch künstlerische Veranstaltungen versuchen, einen Teil der Miete wieder einzunehmen.
"Wir wollen offen sein für alle. Künstler anderer Sparten wie Maler oder Musiker könnten bei uns wohnen und arbeiten. Außerdem wollen wir Kurse anbieten und junge Menschen darüber informieren, wie man Künstler wird", sagt der Kölner Student. Man könnte sich auch vorstellen, wohnungssuchenden Studenten eine Übergangswohnung zu bieten oder Durchreisenden eine Schlafmöglichkeit. Bierwirth und seine Freunde würden sich wünschen, leben und arbeiten zu verbinden, ohne dass mancher danach noch nach Hause ins Ruhrgebiet pendeln muss.
Morgen stellen sich die Mitglieder der Initiative Künstlerhaus im KAB vor und präsentieren ihre Ideen allen Interessierten auch in Form eines Films. Vielleicht finden sie ja noch weitere Mitstreiter. "Wir hoffen, dass wir viele Leute von unserer Idee begeistern und so auch mehr Druck auf die Stadt ausüben können", sagt Bierwirth. Denn Opladen bräuchte in der Neuen Bahnstadt keine Einkaufszentren, sondern eher etwas Besonderes wie ein Künstlerhaus, das zur Identität des Stadtteils beitragen könnte. Das dortige ehemalige Ledigenheim würde den Vorstellungen der jungen Kreativen entsprechen.