Bayer 04 Leverkusen Ein Schritt hin zum alten Renato

Bayers Brasilianer Renato Augusto durfte gegen Köln mal wieder eine Halbzeit lang ran. Mit einigen Dribblings brachte er neuen Schwung ins Leverkusener Offensivspiel. Fans und Verantwortliche hoffen, dass der Mittelfeldspieler sich seiner alten Form weiter annähert.

Leverkusen - 1. FC Köln: Reaktionen
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Foto: AP

Es gibt einen geflügelten Satz rund um die BayArena. "Der Jupp Heynckes hat den echten Renato noch gar nicht gesehen", lautet er. Gemeint ist Bayers brasilianischer Techniker Renato Augusto, der in der Vorsaison die Leverkusener Fans und Verantwortlichen mit Kreativspiel in höchstem Tempo begeisterte, in der laufenden Spielzeit aber noch nicht richtig in Tritt kommt. Die 45 Minuten, die er gegen Köln spielen durfte, könnten ein erster Schritt in Richtung des "alten" Renato gewesen sein.

"Man hat es ja gesehen, mit ihm wurde es direkt gefährlich", sagte Bayers Sportdirektor Rudi Völler zur Leistung der Nummer zehn. Die war in der Pause gekommen, um endlich eine Lücke im Defensivbollwerk der Gäste von der anderen Rheinseite auszumachen. Und Renato Augusto fand die Lücken, hatte nach 53 Minuten Pech, dass sein Schuss nach feinem Sololauf über die rechte Angriffsseite auf der Linie geklärt werden konnte.

Es war bisher nicht die Saison des 22-Jährigen, der 2008 von Flamengo Rio de Janeiro an den Rhein gewechselt war. Zwischen dem 9. und 18. Spieltag fiel Renato wegen Kalkablagerungen zwischen Schien- und Wadenbein aus, wurde in Brasilien operiert und stieß erst zu Beginn der Rückrunde wieder zum Team. Weil sich das offensive Mittelfeldduo Toni Kroos/Tranquillo Barnetta jedoch bewährt hatte, fand sich Renato auf der Bank wieder. Seine Einsatzzeiten beschränkten sich vor Samstag oft im einstelligen Minutenbereich.

Als er am Karnevalssamstag nach dem Spiel gegen Wolfsburg wutentbrannt und in Rekordzeit das Stadion verließ und tags drauf verspätet zum Training kam, schien ihn sein südamerikanisches Temperament kurzzeitig in die falsche Richtung zu ziehen. Doch Heynckes wird nicht müde zu betonen, dass Renato Zeit brauche.

"Wer so lange verletzt war, benötigt auf diesem hohen Level dieselbe Zeit, um wieder seine alte Leistungsstärke zu erreichen", sagt Heynckes. Renatos Formkurve steigt derweil spätestens seit dem Köln-Spiel wieder nach oben, er legt Extra-Schichten auf dem Trainingsplatz ein, um wieder die Fitness zu bekommen, die die Basis seines Spiels bildet. Heynckes nimmt es wohlwollend zur Kenntnis.

Frisch geduscht entschwand Renato übrigens mit einem Lächeln im Gesicht am Samstag in die Tiefgarage der Arena. Viele dürften das als gutes Zeichen werten.

(RP)
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