Kommentar zum Spiel von Bayer Leverkusen Die größten Verlierer waren nicht im Stadion

Sinsheim · Das Phantom-Tor von Sinsheim - es kennt nur Verlierer. Hier die benachteiligten Hoffenheimer, die sich um die Möglichkeit eines fairen Spielausgangs betrogen sehen und nun vehement auf eine Wiederholung der Partie drängen. Dort die benachteiligten Leverkusener, die zum Zeitpunkt der Fehlentscheidung 1:0 führten und sich im Falle einer Wiederholung ebenfalls um den Lohn investierter Mühen gebracht sehen.

Bundesliga 13/14: Das Phantom-Tor von Stefan Kießling
10 Bilder

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Auch Schiedsrichter Felix Brych gesellt sich zu den traurigen Gestalten dieses denkwürdigen Abends, weil er eben die entscheidende Szene falsch bewertet hatte und damit zum Buh-Mann avancierte.

Doch die größten Verlierer dieses Abends waren überhaupt nicht im Stadion. Sie sehen Stadien wahrscheinlich generell eher selten von innen. Es sind die Regelhüter von Fifa und DFB, die sich anno 2013 immer noch dagegen sträuben, den Videobeweis in das beliebteste Spiel der Menschheit zu integrieren. Funktionäre, die sich dem technischen Fortschritt verwehren, weil sie um die Seele des Spiel zu fürchten vorgeben, beschädigen eben diese, weil sie Fehlentscheidungen wie am Freitag in Hoffenheim sehenden Auges in Kauf nehmen.

In Arenen, in denen W-Lan, Videoleinwände, Multifunktions-Werbebanden Einzug gehalten haben und Live-Bilder in unzählige Länder in Sekunden in HD übertragen werden, hängt das Richtig oder Falsch einer folgenreichen Entscheidung letztlich am Blickwinkel eines Mannes. Wer das für zeitgemäß hält, schadet dem Fußball - und hat die Seele des Spiels nicht verstanden. Sie beinhaltet nämlich auch das Fair Play.

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