Formel 1 Button steht nicht auf Glitzerwelt

Budapest · Formel1-Fahrer Jenson Button ist ein nachdenklicher Mensch. Er weiß die Vorzüge seines Lebens als Formel-1-Fahrer zu genießen, aber die Glitzerwelt ist seine nicht.

Das ist Jenson Button
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Foto: AP

Der Weltmeister von 2009 galt einst als Playboy, seit drei Jahren ist er nun mit dem japanisch-argentinischen Unterwäschemodel Jessica Michibata zusammen. Doch rote Teppiche und Eitelkeiten stören ihn. Ein Leben ohne Rennsport würde ihn sicher nicht in ein tiefes Loch fallen lassen. "Wenn ich irgendwann zurücktrete, wird es schmerzen. Aber ich werde das Leben auch danach genießen, ganz sicher", sagt der 32-Jährige im Interview mit dem SID: "Die Zeit als Rennfahrer ist toll, und ich weiß das zu schätzen. Natürlich gibt es auch Dinge an diesem Geschäft, die mir nicht gefallen und die mich auf Dauer nerven. Aber das ist in jedem Beruf so."

Ein Landjunge

Welche Dinge das sind, verrät er nicht. "Das ist mein Geheimnis", sagt er schmunzelnd. Button ist nach eigener Aussage "ein Landjunge". Er liebt die Berge und das Meer, deshalb ist er nach Monaco gezogen. Und der Sport ist seine Leidenschaft. Immer wieder nimmt Button an Triathlon-Wettkämpfen oder Radrennen teil.

Einer wie er, der auch mit zwei Rädern oder zu Fuß schnell unterwegs ist, würde heute vielleicht bei Olympia in London starten, wäre er kein Rennfahrer geworden wäre. "Aber ich habe, obwohl ich Rennfahrer geworden bin, noch ein anderes sportliches Ziel", verrät er: "Es ist mein Traum, einmal einen Ironman zu absolvieren. Dich zehn Stunden zu quälen, macht dich unheimlich stark. Danach weißt du, was Schmerzen sind."

An der Formel 1 liebt er "vor allem das Fahren an sich" und "den Luxus, die Welt sehen zu dürfen". Denn Button läuft nicht mit Scheuklappen durch die Welt. Wenn andere sich in Indien, Südkorea oder Bahrain im Hotel verkriechen, erkundet er oft Land und Leute. "Ich war an Orten, die ich sonst vielleicht nie gesehen hätte. Und es ist wunderbar, diese verschiedenen Kulturen zu erleben. Die verschiedenen Mentalitäten und Baustile", erzählt er: "Ich radele desöfteren von Frankreich rüber nach Italien. Sobald du über der Grenze bist, merkst du, wie sich alles ändert. Die Atmosphäre, der Baustil, alles. Es ist unglaublich, wie unterschiedlich Menschen sein können, die so eng beieinander leben."

Keine Auszeit geplant

Ein Jahr Pause zu machen, um die Welt weiter zu erkunden oder sich seinen Traum vom Ironman zu erfüllen, klingt in seinem Fall nach einer logischen Konsequenz. Doch die Beispiele von Kimi Räikkönen und Michael Schumacher sind eine Warnung. "Eine Auszeit wäre gefährlich", sagt Button, der deshalb bewusst seinen Vertrag bis 2014 verlängert hat: "Du könntest wieder kommen, aber du hättest einiges verloren. Man sieht es jetzt an Kimi. Er ist zwar stark in diesem Jahr, aber ich bin sicher, er wäre noch besser, wenn er zwischenzeitlich nicht weg gewesen wäre."

Dass der Finne sich schneller wieder in der Formel 1 zurechtfand als Rekordchampion Schumacher, ist für Button nur logisch. Räikkönen ist zwei statt wie Schumacher drei Jahre weg gewesen, "und er ist einfach jünger. Außerdem ist er in diesen beiden Jahren Rallye gefahren, er hat also trotzdem im Auto gesessen."

Dass der siebenmalige Weltmeister im dritten Jahr nach dem Comeback zumindest wieder für Highlights sorgen kann, gefällt Button, der im Jahr von Schumachers erstem Ferrari-Titel in die Formel 1 kam. "Ich habe mich sehr gefreut, ihn nach all den Jahren in Valencia wieder auf dem Podium zu sehen", meint er: "Er hatte in diesem Jahr schon einige gute Rennen. Und er verdient jeden Respekt.

(sid)
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