Qualifying in Monza Alonso auf Pole — Vettel Sechster

Monza (RPO). Der schlechteste Startplatz der gesamten Saison für Sebastian Vettel, die erste Ferrari-Pole für Fernando Alonso: Bei der Gala-Vorstellung des zweimaligen Weltmeisters Alonso landete Vettel lediglich auf Rang sechs und muss am Sonntag im Großen Preis von Italien ( 14 Uhr/Live-Ticker) einen weiteren Rückschlag im Kampf um den WM-Titel befürchten. Denn alle Konkurrenten stehen in der Startaufstellung vor dem 23-Jährigen.

Großer Preis von Italien 2010
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Monza (RPO). Der schlechteste Startplatz der gesamten Saison für Sebastian Vettel, die erste Ferrari-Pole für Fernando Alonso: Bei der Gala-Vorstellung des zweimaligen Weltmeisters Alonso landete Vettel lediglich auf Rang sechs und muss am Sonntag im Großen Preis von Italien (14 Uhr/Live-Ticker) einen weiteren Rückschlag im Kampf um den WM-Titel befürchten. Denn alle Konkurrenten stehen in der Startaufstellung vor dem 23-Jährigen.

Sein in der Gesamtwertung auf Rang zwei liegender Teamkollege Mark Webber fuhr zumindest auf Rang vier, WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes auf Position fünf. Titelverteidiger Jenson Button im zweiten McLaren steht sogar neben Alonso in der ersten Startreihe.

"Ich würde gerne gewinnen, von Platz sechs aus ist das aber schwierg, schwieriger als von vorne", sagte Vettel, der noch hofft, mit einer besseren Strategie weiter nach vorne zu kommen. Zumindest will er so viele Punkte wie möglich retten. "Wichtig ist es, im Rennen anzukommen. Es kann viel passieren."

Ein wenig ratlos war Vettel allerdings, warum im Gegensatz zum freien Training am Freitag und am Samstagmorgen ihm plötzlich in der Qualifikation auf den Geraden ein paar Kilometer Höchstgeschwindigkeit fehlten, obwohl man am Auto kaum etwas verstellt und höchstens den Heckflügel "ein bisschen poliert hatte". Erst zum zweiten Mal in dieser Saison nach Montreal, wo Hamilton der Schnellste war, steht kein Red Bull auf dem besten Startplatz.

Vettel: "Ich werde angreifen"

Seinen Kampfgeist hat Vettel, der vor zwei Jahren in Monza sensationell seinen ersten GP-Sieg geholt hatte, aber nicht verloren. "Schauen wir mal, was sich im Rennen ergibt. Wenn ich eine Chance sehe, werde ich angreifen. Wenn nicht, muss ich halt abwarten", sagte er. In der Gesamtwertung fehlen Vettel mit 151 Punkten 31 Zähler auf Hamilton (182) und 28 auf Webber (179). Aber auch Button (147) und Alonso (141) können sich am Sonntag wieder im Titelrennen zurückmelden.

"Das ist eine nette Überraschung. Es ist ein fantastisches Gefühl, hier für Ferrari die Pole Position zu holen", sagte Alonso, dessen 19. Pole Position die erste in "Rot" war. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo applaudierte nach der ersten Ferrari-Pole seit fast zwei Jahren von der Boxenmauer und freute sich zudem über Startplatz drei für Felipe Massa. Der hatte am 2. November 2008 in Sao Paulo als letzter "Roter" ein Rennen von Platz eins eröffnet.

Alonso will mindestens aufs Podium

"Wir müssen versuchen, unsere Möglichkeiten zu nutzen. In Singapur werden die Red Bull nicht nochmal auf den Plätzen vier und sechs stehen", sagte Alonso: "Wir brauchen mindestens ein Podium, um wieder in den WM-Kampf einzugreifen." Button hatte sich bei McLaren für eine komplett andere Fahrzeug-Abstimmung als Hamilton entschieden und damit offensichtlich die bessere Wahl getroffen.

Direkt hinter Vettel folgten zwei weitere deutsche Fahrer. Siebter wurde Nico Rosberg im Mercedes, Achter Williams-Pilot Nico Hülkenberg. Knapp verpasst haben den Sprung in die letzte Qualifikationsrunde Adrian Sutil im Force-India-Mercedes als Elfter und Rekordweltmeister Michael Schumacher im zweiten Silberpfeil auf Position zwölf.

"Es ist nicht überraschend, dass wir da stehen, wo wir im Moment sind. Ich bin auch nicht mit allzu großen Erwartung hergekommen. Wir haben die Entwicklung am Auto stark zurückgeschraubt, werden also keine großen Fortschritte machen können", sagte Schumacher, dem Mercedes-Sportchef Norbert Haug noch zutraut, im Rennen in die Punkte zu fahren.

Virgin-Pilot Timo Glock landete zwar vor seinem Teamkollegen Lucas di Grassi auf dem 21. Platz, muss das Rennen aber dennoch vom Ende des Feldes aufnehmen. Die Rennkommissare stuften ihn wegen einer nicht erlaubten Arbeit am Getriebe um fünf Plätze zurück.

Startaufstellung (eine Runde = 5,793 km):

1. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:21,962 Minuten
2. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:22,084
3. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:22,293
4. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 1:22,433
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:22,623
6. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red-Bull-Renault 1:22,675
7. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:23,027
8. Nico Hülkenberg (Emmerich) Williams-Cosworth 1:23,037
9. Robert Kubica (Polen) Renault 1:23,039
10. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams-Cosworth 1:23,328
11. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force-India-Mercedes 1:23,199
12. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:23,388
13. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber-Ferrari 1;23,659
14. Sebastien Buemi (Schweiz) Toro-Rosso-Ferrari 1:23,681
15. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro-Rosso-Ferrari 1:23,919
16. Pedro de la Rosa (Spanien) Sauber-Ferrari 1:24,044
17. Jarno Trulli (Italien) Lotus-Cosworth 1:25,540
18. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus-Cosworth 1:25,742
19. Vitantonio Liuzzi (Italien) Force-India-Mercedes 1:25,774
20. Witali Petrow (Russland) Renault 1:23,819
21. Lucas di Grassi (Brasilien) Virgin-Cosworth 1:25,974
22. Bruno Senna (Brasilien) Hispania-Cosworth 1:26,847
23. Sakon Yamamoto (Japan) Hispania-Cosworth 1:27,020
24. Timo Glock (Wersau) Virgin-Cosworth 1:25,934

(Glock wurde wegen einer nicht erlaubten Öffnung des Getriebes um fünf Startplätze zurückgesetzt, Petrow wurde wegen einer Behinderung von Glock in der Qualifikation um fünf Startplätze zurückgesetzt)

(SID/chk)
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