Eishockey Neue Gefühlswelt für die Pinguine-Fans

Nach acht Punktspielen herrscht bei den Anhängern der Krefelder allgemeine Begeisterung, besonders seit dem Derbysieg in Düsseldorf. Der kanadische Torwart Barry Brust könnte ein Kandidat für die Schwarz-Gelben sein.

 Bisher konnten die Fans der Pinguine reichlich jubeln. Nur in einem der acht DEL-Spiele gab es keinen Punkt.

Bisher konnten die Fans der Pinguine reichlich jubeln. Nur in einem der acht DEL-Spiele gab es keinen Punkt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Geradezu überschüttet von Glücksgefühlen werden derzeit die Fans der Krefeld Pinguine. Auf eigenem Eis wurde bisher immer gepunktet. Auswärts sorgte die Mannschaft mit Siegen bei Meister München und Tabellenführer Düsseldorf für Furore. Das alles spiegelt sich sehr schön im sechsten Tabellenplatz wider. Nach drei sportlich mageren Eiszeiten können die KEV-Fans wieder auf eine Play-off-Teilnahme hoffen. Zwar ist es nach acht Spielen für eine realistische Prognose immer noch zu früh, doch die Tendenz spricht für einen Aufschwung.

Entscheidend ist, dass das große Verletzungspech bisher ausblieb und die Mannschaft sehr schnell begriffen hat, was der neue Trainer mit ihr vor hat und das auf dem Eis von Spiel zu Spiel immer besser umsetzt. „Wir spielen im Augenblick gutes Eishockey. In der Defensive hat in den ersten Spielen noch etwas die Abstimmung gefehlt, aber das ist jetzt besser geworden. Für uns war es ein gutes Wochenende mit drei Punkten“, sagte Philip Riefers am Sonntag. Nicht ganz so zufrieden war der Matchwinner Daniel Pietta: „Gegen Düsseldorf haben wir einen Punkt verschenkt. Wir haben da 40 Minuten fast perfektes Eishockey gespielt. Was wir in den letzten 20 Minuten gemacht haben, war völlig unverständlich. Jeder wollte zocken. Wir haben uns dann auch noch eine dumme Strafzeit abgeholt. Wenn es uns gelingt, konstant über 60 Minuten zu spielen, dann können wir in jedem Spiel und gegen jeden Gegner punkten. An unseren Fehlern müssen wir arbeiten und diese abstellen.“

Sportdirektor Matthias Roos analysierte die Spiele gegen Straubing und die DEG wie folgt: „Das war ein spannendes Wochenende. Wir haben gegen zwei sehr gute Gegner gespielt, die zurecht im oberen Drittel der Tabelle stehen. Man kann darüber diskutieren, ob wir drei Punkte gewonnen, oder drei Punkte verloren haben. Wenn es dumm läuft, hätten wir aber auch mit null Punkten da stehen können. Deshalb meine ich, die drei Punkte sind gerecht.“ Die Mannschaft habe im Kollektiv gut gespielt.“ Vier Spieler hätten aber etwas herausgeragt: „Die Namen möchte ich nicht nennen. Insgesamt war es für uns ein gutes, aber kein sehr gutes Wochenende. Am Freitag haben wir nach der Führung den Sack nicht zugemacht. Sonntag haben wir uns durch den Anschlusstreffer aus der Ruhe bringen lassen.“

15 Punkte aus acht Spielen sind eine achtbare Bilanz. Lediglich das Torverhältnis (29:28) drückt auf den ersten Blick aus, was sich im Laufe der Saison noch als Problem herausstellen könnte. Seit dem ersten Tag der Vorbereitung betonen die Verantwortlichen, dass man den Transfermarkt intensiv beobachte. Am Rande des Derbys war zu erfahren, dass die Pinguine besonders nach einem Verteidiger und einem Torhüter Ausschau halten. Seit Saisonbeginn betont Brandon Reid immer wieder, dass er von seinen beiden Torhütern „big saves“ erwarte. Nach den beiden Siegen in München und gegen Wolfsburg stellte der Trainer zum ersten Mal die Leistung von Dimitri Pätzold heraus.

Als neuer Torwart könnte der Kanadier Barry Brust bei den Pinguinen im Gespräch sein. Der 35-jährige löste vor der Saison 2011/12 in Straubing den nach Hannover abgewanderten Pätzold ab und war ein starker Rückhalt der Tigers. Nach einer Saison bei den Niederbayern kehrte er für ein Jahr nach Nordamerika in die AHL zurück. Anschließend verdiente er sein Geld fünf Jahre lang in der russischen KHL. Zuletzt war er die Nummer 1 des Schweizer A-Ligisten HC Fribourg-Gottéron und gewann jüngst mit dem Team Canada den Spengler Cup. Er sorgte überall mit starken Leistungen, aber in erster Line wegen seines ungewöhnlichen Torwartstils, für großes Aufsehen. Ihm wird nachgesagt, dass er mit seiner Kelle besser umgehen kann als manch ein Stürmer oder Verteidiger. Dazu ist er ein Heißsporn, der schon Mal gerne die Fäuste fliegen lässt.

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