DEL Pinguine triumphieren beim Meister

München · Die Krefelder sorgen mit dem 2:1 in München für eine faustdicke Überraschung. Der Kanadier Jordan Caron und der Amerikaner Chad Costello erzielen die Tore für die Mannschaft von Trainer Brandon Reid. Sonntag kommt Wolfsburg.

Wenn der Meister das Schlusslicht der vergangenen Saison empfängt, dann ist das eigentlich eine klare Sache. Doch diesmal war es anders. Erstmals seit vier Jahren feierten die Krefeld Pinguine bei Red Bull München wieder einen Sieg. Damals benötigten die Schwarz-Gelben noch ein Penaltyschießen, um sich mit 5:4 durchzusetzen, diesmal machten sie den Dreier perfekt. Mit 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) setzte sich die Mannschaft von Trainer Brandon Reid durch und hat mit ihrer besten Saisonleistung beste Werbung für das Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen die Grizzlys Wolfsburg betrieben.

Die Abfahrt der Schwarzgelben hatte sich am Donnerstag um gut eine Stunde verzögert, weil eine Dopingkontrolle der NADA bei zwei Spielern anstand. Dadurch kam die Mannschaft erst gegen 21 Uhr am Teamhotel in Ingolstadt an, wohin die Krefelder wegen des Oktoberfestes in München ausgewichen waren.

Gestern Morgen ging es in Ingolstadt zum Pre-Game-Skating aufs Eis, danach folgte eine ausführliche Mannschaftsbesprechung mit Videoanalyse. Dabei teilte Trainer Brandon Reid Joel Keussen mit, dass er am Abend als überzähliger Spieler das Match von der Tribüne aus verfolgen muss. Da die Pinguine keinen U 23 Spieler im Kader haben, dürfen nur 18 Feldspieler auf den Spielberichtsbogen. Bei herrlichem Spätsommerwetter mit einem weißblauen Himmel, machten sich die Pinguine dann gegen 15 Uhr auf den 70 Kilometer langen Weg in die bayrische Landeshauptstadt.

Da Tim Miller seine Nasenoperation gut überstanden hatte und mit einem Spezialhelm spielen konnte, schickte Brandon Reid die Angriffsformationen unverändert aufs Eis. James Bettauer kehrte nachauskurierter Oberkörperverletzung anstelle von Mike Schmitz in die Abwehr zurück. Philip Riefers spielte nach seinen guten Leistungen in der Abwehr wieder Verteidiger. „Wir müssen die ersten zehn Minuten möglichst ohne Gegentor überstehen, vielleicht sogar München mit einem eigenen Treffer überraschen. Der größere Druck liegt heute sicher bei den Münchenern. Wenn es uns dann noch gelingt, über 60 Minuten in der Defensive gut zu stehen, können wir hier sicherlich etwas mitnehmen“, sagte Sportdirektor Matthias Roos kurz vor dem ersten Bully.

Die Pinguine waren auf dem Eis hoch konzentriert und räumten den Hausherren, die sichtlich um Wiedergutmachung für die höchste Niederlage unter Trainer Don Jackson am vergangen Sonntag mit 3:8 in Iserlohn bemüht waren, kaum Chancen ein. Bei den wenigen Möglichkeiten war Pinguine Torwart Dimitri Pätzold gut postiert.

72 Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt, als der gleiche Spieler aus Nahdistanz zum 1:0 für die Pinguine traf. Die Führung hatte aber nur vier Minuten bestand. Kirill Kabanov musste wegen eines Stockschlages auf die Strafbank, das nutzte München durch den Ex-Krefelder Mark Voakes zum 1:1. Mit etwas Glück und einem guten Dimitri Pätzold überstanden die Krefelder die nächste Druckphase.

Hellwach kamen die Pinguine dann aber zum letzten Drittel aus der Kabine und gingen nach 53 Sekunden durch Chat Costello mit 2:1 in Führung. Neun Minuten vor dem Ende hatte Bruggisser dann die Vorentscheidung auf dem Schläger, sein Schuss landete aber am Pfosten. Mit großem Kampfgeist überstanden die Schwarzgelben auch den Schlussspurt der Hausherren. „Vor dem eigenen Tor haben wir hart gearbeitet und vorne haben wir unsere Chancen genutzt, so wollten wir auftreten“, sagte Siegtorschütze Chat Costello.

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