Eishockey Derby-Experte Daniel Pietta rettet den Sieg

Der Krefelder Nationalspieler erzielte gestern im Match gegen die Düsseldorfer EG beim 4:3-Sieg nach Verlängerung zwei Treffer. Die Pinguine vergaben im Mitteldrittel einen „Dreier“ und mussten am Ende noch um den Erfolg zittern.

 Das war die Entscheidung: Daniel Pietta lässt Torwart Mathias Niederberger in der Verlängerung bei seinem Siegtreffer keine Abwehrchance.

Das war die Entscheidung: Daniel Pietta lässt Torwart Mathias Niederberger in der Verlängerung bei seinem Siegtreffer keine Abwehrchance.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Wieder mal wurde Daniel Pietta in den Duellen mit dem rheinischen Rivalen DEG seinem Ruf als Derby-Experte gerecht und war im Rather ISS-Dome vor knapp 10000 Zuschauern mit zwei Treffern und einer starken Leistung maßgeblich am 4:3-Erfolg nach Verlängerung beteiligt. Zwei Drittel lang standen die Pinguine bei der Rückkehr ihres Trainers Brandon Reid an dessen ehemaliger Wirkungsstätte als Stürmer vor ihrem zweiten Auswärtsdreier der Saison. Doch im Schlussdrittel ließen sie sich die Butter unnötig noch vom Brot nehmen und konnten am Ende froh über die beiden Punkte sein. Insgesamt gab die Mannschaft gegen den Tabellenführer zu erkennen, dass sie weiter auf dem aufsteigenden Ast ist und sich momentan vor keinem Gegner fürchten muss. Das sollen am Freitag im KöPa auch die Eisbären Berlin zu spüren bekommen.

Das muss für Brandon Reid schon ein besonderes Gefühl gewesen sein, als er am frühen Nachmittag den ISS-Dome betrat. Der Krefelder Trainer ließ sich aber nichts anmerken. Wahrscheinlich lag sein Fokus auch zu stark auf sein erstes DEL-Spiel gegen die DEG als Coach der Pinguine. Zwischen ihm und Harold Kreis, seinem „Lieblingstrainer“ aus seiner aktiven Zeit, gab es eine herzliche Begrüßung. Dann trennten sich ihre Wege bis zur Pressekonferenz. Mit Christian Kretschmann stand das Spiel auch für einen Ex-Krefelder ebenfalls unter einem besonderen Stern. Nach Verletzungspause feierte er ausgerechnet gegen die Pinguine sein Heimdebüt im DEG-Dress.

Die meisten der 700 mitgereisten KEV-Fans standen erstmals in der Arena nicht direkt hinter dem Tor. Sie wurden in Oberrang verbannt, was ihrer guten Stimmung allerdings keinen Abbruch tat, im Gegenteil. „Heimspiel, Heimspiel“, skandierten sie kurz vor der ersten Pause. Denn den DEG-Fans hatte es bis dahin die Sprache verschlagen, weil der KEV mit 2:0 führte. Nachdem die Gäste eine Strafe gegen Tim Miller ohne Probleme überstanden hatten, sorgte Chad Costello nach Traumzuspiel von Jakob Berglund in Überzahl für die Führung. Die Hausherren tauchten selten gefährlich vor das Tor von Dimitri Pätzold auf. Bereits in der neutralen Zone wurden die Düsseldorfer in Empfang genommen und konnten so ihr schnelles Umschaltspiel nicht in die Waagschale werfen. Erst nach einem Fehler von Phillip Bruggisser musste der Krefelder Torwart zweimal in höchster Not retten. Für das verdiente 2:0 der Pinguine sorgte Derby-Experte Daniel Pietta 80 Sekunden vor der Pause mit einem Abstauber.

Ideal begann für die Schwarz-Gelben auch das Mitteldrittel. Doch sie konnten eine 5:3-Überzahl nicht nutzten. Dadurch drohte das Momentum zu wechseln. Die DEG witterte Morgenluft. Die wurde ihnen aber schnell genommen, weil Jordan Caron einen Konter zum 3:0 abschloss, den er im eigenen Drittel selber eingeleitet hatte. Bis zur Drittelpause verpassten es die Krefelder trotz hochkarätiger Torchancen, für die Vorentscheidung zu sorgen. Als das DEG-Tor schon leer war, traf Martin Schymainski die Latte.

Wie so oft, rächte sich das Auslassen dieser Torchancen auch in diesem Derby. Fünf Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da erweckte Barta die Düsseldorfer mit seinem Treffer wieder zum Leben (45.). Und nur 133 Sekunden später sorgte Olimb für den Anschlusstreffer. Trainer Reid nutzte seine Auszeit nicht. Denn durch diesen Doppelschlag kippte das Match in eine ganz andere Richtung. Jetzt waren es die Düsseldorfer, die dem Gegner kaum Luft zum Atmen gönnten. Nur ein Torschuss von Berglund sorgte für eine kurze Verschnaufpause (51.). Weil Kirill Kabanov sich in der neutralen Zone eine unnötige Strafe einhandelte, ebnete der Russe der DEG damit den Weg zum Ausgleich, den Leon Niederberger besorgte (53.). In den letzten sechs Minuten drohte dem KEV dann sogar noch eine Niederlage nach 60 Minuten. Doch die Schwarz-Gelben retteten sich in die Verlängerung, wo beide Teams zunächst gleichermaßen Chancen zum Extra-Punkt vergaben. 51 Sekunden vor Ende schickte Costello mit einem Superpass den Derby-Experten Pietta auf die Reise, der alleine auf Torwart Niederberger zulief und dem jungen Torwart keine Abwehrchance ließ.

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