Düsseldorfer EG Kennenlern-Abend bei der DEG kurz vor dem Saisonende

Düsseldorf · Beim Fan-Radio der DEG wurde die Entscheidung mit Verwunderung aufgenommen: Am Mittwochabend stand für das obligatorische Interview niemand zur Verfügung - kein Spieler, kein Vorstand, kein Gesellschafter. Also wurde gefolgert, dass eine wichtige Sitzung anstehen würde, in der die Mannschaft möglicherweise über die finanzielle Situation und zukünftigen Perspektiven aufgeklärt würde.

 Mikhail Ponomarev

Mikhail Ponomarev

Foto: Endermann

Dem war nicht so. Leider. Vielmehr waren die Eishockeycracks zum "Teamdinner" ins Altstadtlokal "Zum Schiffchen" eingeladen. Mit dabei waren die Gesellschafter und die Geschäftsführer. So weit, so gut. Darüber hinaus gab es an dem Abend aber zwei echte Knaller: Auf der Gästeliste fehlten Manager Walter Köberle und Trainer Christian Brittig. Und als Grund des Treffens wurde "Kennenlernen" angegeben.

Dieses eine Wort ist allerdings ziemlich aussagekräftig. Ein solches Treffen findet normalerweise zum Saisonbeginn und nicht kurz vor dem Saisonende statt. Der einzig relativ Neue war denn auch Mikhail Ponomarev, der Anfang November als Gesellschafter bei der Düsseldorfer EG eingestiegen ist. Gesellschafter und Gönner Peter Hoberg sowie die drei nach den Rücktritten von Detlef Kemen und Peter Mörsch noch übrig gebliebenen Vorstandsmitglieder Markus Wenkemann, Michael Staade und Frank Merry, die noch über 50 Prozent der Anteile an der GmbH halten, dürften der Mannschaft hingegen gut bekannt sein.

Dass Manager Walter Köberle und Trainer Christian Brittig nicht eingeladen waren, ist ein eindeutiges Zeichen. Seit Wochen wird versucht, einen Keil zwischen Mannschaft und sportliche Führung zu treiben. Immer wieder macht das Gerücht die Runde, der Coach solle gefeuert werden. Dies ist bis jetzt jedoch aus drei triftigen Gründen nicht gelungen: weil die sportliche Arbeit, die er leistet, gut ist; weil der Zeitpunkt kurz vor dem Saisonende jeglicher Vernunft entbehrt; und weil er einen Vertrag bis Sommer 2015 hat.

Mikhail Ponomarev, der als Hoffnungsträger dazu gekommen ist, kann nicht gefallen, was sich derzeit in der Vorstandsetage der DEG abspielt. Und so lange die aufgrund der Rücktritte notwendige außerordentliche Mitgliederversammlung nicht stattgefunden hat, dürfte es weiter turbulent zugehen.

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