Düsseldorfer EG Leistungskurve der DEG zeigt nach oben

Düsseldorf · Bei einigen Eishockey-Fans saß der Ärger über den in der Schlussphase verlorenen Punkt tief. "Lieber verliere ich 0:5 als so", sagte ein Anhänger nach der knappen 2:3-Niederlage der Düsseldorfer EG, die erst sechs Minuten vor Schluss in Mannheim in Rückstand geraten war. Was er zum Ausdruck bringen wollte: Eine so knappe Niederlage schmerzt manchmal weitaus mehr als eine klare Klatsche.

 Ist mit dem Spiel der Mannschaft zufrieden: Bernhard Ebner

Ist mit dem Spiel der Mannschaft zufrieden: Bernhard Ebner

Foto: american-sports.info

Mit dieser Sichtweise konfrontiert, widersprach Bernhard Ebner energisch. "Nee, das sehe ich ganz anders", erklärte der Nationalverteidiger. "In unserer Situation ist das Ergebnis nicht mehr ganz so wichtig. Da muss man auf die Spiele gucken, auf die Entwicklung und Leistung der Mannschaft. Mit dem Spiel bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht."

Tatsächlich ist die DEG in der gleichermaßen misslichen wie beneidenswerten Lage, dass die nackten Ergebnisse uninteressant sind. Die Rot-Gelben werden die Saison in der Deutschen Eishockey Liga höchstwahrscheinlich zum zweiten Mal in Folge auf dem letzten Platz beenden. Das ist nicht schön, aber aufgrund der schwachen finanziellen Ausstattung und des großen Verletzungspechs alles andere als überraschend. Dabei profitiert die DEG von der im Grunde unliebsamen Regelung, dass es keinen Absteiger gibt. So kann Trainer Christian Brittig tatsächlich mit jungen, talentierten arbeiten und sie entwickeln, ohne auf die nackten Zahlen schauen oder gar den Abstieg fürchten zu müssen.

Und Brittig war nach dem Spiel in Mannheim nicht nur zufrieden, sondern regelrecht begeistert. "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen", sagte der Coach. "Alles, was wir uns vorgenommen haben, wurde umgesetzt. Das Über- und Unterzahlspiel war überragend, Torhüter Goepfert ganz stark. Dass wir verloren haben, lag an Kleinigkeiten. Schade, dass wir die Chance zum 3:0 vergeben haben, dann hätten wir bestimmt auch gepunktet."

Nun könnte man meinen, dass sei das Statement eines verblendeten Trainers. Doch Hans Zach, der gewiss nicht in dem Ruf steht, Kollegen nach dem Mund zu reden, hatte ebenfalls viele lobende Worte für die DEG parat. "Düsseldorf war sehr gut, enorm kampfstark, hat in der Defensive hervorragend gearbeitet", sagte der frühere Trainer des Nationalteams und der DEG, der inzwischen in Diensten der Mannheimer Adler steht. "Es ist sehr schwer, gegen sie zu sielen. Ich bin froh, dass wir die drei Punkte haben. Nicht jeder gewinnt gegen Düsseldorf, die haben auch in Köln und in München gewonnen."

Derweil tobt in der Führungsetage an der Brehmstraße der Machtkampf weiter. Mit ihrem Rücktritt wollten die Vorstandsmitglieder Detlef Kemen und Peter Mörsch eine außerordentliche Mitgliederversammlung und Neuwahlen erzwingen. Die drei amtierenden Vorstände Markus Wenkemann, Michael Staade und Frank Merry wollen da nicht mitmachen. Sie haben sich juristisch beraten lassen und vertreten die Auffassung, dass nur die beiden Positionen neu besetzt werden müssen, nicht aber der ganze Vorstand neu gewählt werden muss.

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