DEG Metro Stars DEG enttäuscht ihre Fans

Düsseldorf · Mit einem blutleeren Auftritt verlor das Team von Trainer Jeff Tomlinson in der Deutschen Eishockey Liga mit 1:3 gegen die Straubing Tigers. Einzig Torhüter Bobby Goepfert stemmte sich vehement gegen die Niederlage.

DEL 11/12: DEG-Köln
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Für den neutralen Zuschauer war es extrem schwere Kost, die am Sonntag beim Spiel in der Deutschen Eishockey Liga zwischen der Düsseldorfer EG und den Straubing Tigers angeboten wurde. Als Fan des Teams von Trainer Jeff Tomlinson muss es kaum noch zu ertragen gewesen sein. "Und so spielt man Überzahl", schütteten die DEG-Anhänger im Mitteldrittel in Gesangsform reichlich Häme über die Spieler in den roten Trikots. Gerade hatten die Niederbayern im Powerplay das 2:0 durch René Röthke erzielt. Am Ende unterlag die DEG völlig verdient mit 1:3 (0:0, 0:2, 1:1).

"In Straubing spielen sie, wir denken nur. Du musst Eishockey spielen", sagte ein unzufriedener Coach Tomlinson. Der Gesang der Fans war vor allem eine Anspielung auf die eigene Überzahlgelegenheit wenige Minuten zuvor, als man es schaffte nicht ein einziges Mal Barry Brust im Straubinger Tor zu testen — ein erbärmliches Zeugnis. Doch es kam noch schlimmer, als die Gäste mit einem Mann weniger auf dem Eis sogar die Führung erzielten. Markus Hundhammer überlistete nach einem Fehler von Andy Roach Bobby Goepfert auf der Stockhandseite mit einem trockenen Schlenzer. Kurze Zeit später verloren Adam Courchaine und Evan Kaufmann Übersicht und Puck — Goepfert verhinderte gegen Laurent Meunier das zweite Unterzahlgegentor binnen weniger Sekunden. Der Goalie der Düsseldorfer konnte einem Leid tun. Er war der einzige Landeshauptstädter, der sich gegen eine Niederlage stemmte.

Die DEG trat mutlos auf, man merkte ihr in nahezu jeder Aktion fehlendes Selbstvertrauen an. Nach dem Rückstand nahm auch die bis dahin wenigstens vorhandene Kampfkraft ab und Straubing benötigte kaum Aufwand, um auf 2:0 zu stellen. Erschreckend, beachtet man die enorme Bedeutung des Spiels gegen den Tabellensechsten.

Im ersten Drittel kam unter den 3743 Zuschauern nur ein einziges Mal Stimmung auf. Als Jason Holland den Straubinger Sebastian Osertloh mit einem Open-Ice-Hit regelkonform stoppte, dachte man die DEG sei bereit, den Kampf gegen die wie üblich sehr körperbetont agierenden Tigers anzunehmen. Doch mit fortlaufenden Spieldauer verloren die Hausherren sichtlich mehr und mehr den Glauben an sich und gingen nur noch halbherzig in die Zweikämpfe.

Im Schlussdrittel war die DEG bemüht, sich noch mal zusammenzureißen, konnte die eingeschlichene Lethargie jedoch nicht mehr abschütteln. Es fehlte ein Führungsspieler, der das Team wachrüttelt. Man hatte das Gefühl, dass die Düsseldorfer nie eine reelle Chance auf eine Wende im Spiel hatten — bis Patrick Reimer mit einer Einzelaktion auf 1:2 verkürzte.

Doch auch danach entfachte die DEG viel zu wenig Druck auf das Straubinger Gehäuse. Zum krönenden Abschluss verlor Jason Holland an der blauen Linie den Puck, als Goepfert seinen Arbeitsplatz für einen sechsten Angreifer verlassen hatte. Sandro Schöneberger setzte den Schlusspunkt ins leere Tor.

(RP/jco)
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