Eishockey Strafanzeigen gegen Düsseldorfer DEG-Fans

Düsseldorf · Nach dem 4:1-Sieg der DEG-Metro-Stars haben einige Düsseldorfer Eishockey-Fans den Abend im Polizeigewahrsam verbracht.

DEL 11/12: Krefeld Pinguine - Düsseldorfer EG
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Nach Angaben der Krefelder Polizei hatten sich zwei Fangruppen gegenseitig provoziert, wurden erst durch starke Polizeikräfte getrennt. Die etwa 50 bis 80 Düsseldorfer Fans mussten schließlich zum Krefelder Hauptbahnhof begleitet werden.

Dort sollen sie sich geweigert haben, mit dem bereitstehenden Zug zu fahren, sollen die elektronischen Türschranken blockiert und unbeteiligte Fahrgäste angepöbelt haben. Als schließlich ein Fan die Notbremse zog und sich dann in seiner Fangruppe verstecken wollte, räumte der Polizeieinsatzleiter den Waggon und stellte die Personalien aller Fans fest, bevor die mit einem Bus der Krefelder Stadtwerke zum Düsseldorfer Hauptbahnhof gebracht wurden. Gegen die Straftäter wurden entsprechende Strafanzeigen erstattet, einige Alkoholisierte in Gewahrsam genommen. 50 Polizisten waren anderthalb Stunden im Einsatz .

Die Düsseldorfer Fan-Sprecherin Andrea Hohl hält den Polizeieinsatz in Krefeld für überzogen. Es habe keine Randale gegeben, wie die Polizei in ihrer Pressemitteilung behauptete. Nach Darstellung der Fans habe man beim Einsteigen auf einige Freunde gewartet. Doch die Polizei habe gedrängt, rasch abzufahren. Die verbale Auseinandersetzung habe sich hochgeschaukelt. Die Düsseldorfer Fans seien erschrocken über die Intensität des Polizeieinsatzes.

In den Blogs der Fans wurde der Fall gestern heftig diskutiert. Ein Beteiligter schreibt: "Der Polizeibericht ist meiner Meinung nach maßlos übertrieben." Die DEG-Fans seien vom Bahnhof zum Stadion und später zurück begleitet worden. Auch im Stadion sei die Polizei sehr präsent gewesen. Der ganze Weg zum Zug sei friedlich verlaufen. Als die Fans im Zug feststellten, dass einer von ihnen fehlte, hätten sie sich in die Tür des Zuges gestellt. "Die Polizei hat dann mit übertriebener Härte versucht, die Fans in den Zug zu schieben und die, die Türen blockierten, aus dem Zug gezogen, hieß es.

Als der Zug ohne die Festgehaltenen abfahren sollte, sei die Notbremse gezogen worden — "nicht die cleverste Idee", wie die Fans später selbst kritisch anmerkten.

Krefelder Fans beschreiben auch verbale Auseinandersetungen mit dem DSC (DEG Supporters Club), laut Eigendarstellung eine an den Ultras orientierte Gruppe. Dass sich in dieser auch mit Stadion-Verbot belegte Fortuna-Fans, befunden hätten, bestreitet die Sprecherin des DEG-Fanprojekts. Andrea Hohl sagte, sie selbst habe nur einen Fortuna-Fan gesehen.

(RP/jco)
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