DEG Metro Stars Stadt bietet DEG mehr Hilfe an

Düsseldorf · Düsseldorf hat dem Eishockey-Klub in Aussicht gestellt, 450 000 Euro als einmaliges Sonder-Sponsoring zu zahlen, wenn der Vorstand ein überzeugendes Finanz-Konzept vorlegt. Am Montag wollen die Musiker der Toten Hosen ihr Engagement für den Verein vorstellen.

DEL 11/12: DEG-Hannover
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Es war ein Freitag voller guter Nachrichten für die Düsseldorfer EG. Der von Finanzsorgen geplagte Eishockey-Klub erhielt aus der Stadtspitze die Erklärung, dass eine zusätzliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 450 000 Euro nun doch möglich ist, und von der Rockband Die Toten Hosen die Bestätigung, dass am Montag eine gemeinsame Pressekonferenz stattfinden kann. Sänger Campino und Gitarrist Breiti wollen erläutern, wie sie den Verein unterstützen. Geplant ist, einen "DEG-Club 2012" zu gründen, in dem es für interessierte Unternehmen und Privatpersonen "Bekenner"- und "Retter"-Pakete gibt. Die Toten Hosen werden erstes Mitglied im Club und präsentieren am Montag ein mit der DEG für Spieler und Fans entwickeltes Trikot.

Rückzug des Hauptsponsors

Die DEG braucht nach dem Rückzug des Hauptsponsors Metro zwei bis zweieinhalb Millionen Euro, um weiterhin in der Deutschen Eishockey Liga antreten zu können. Um ein Team des jetzigen Niveaus aufzubieten, sind rund drei Millionen Euro erforderlich. Bisher hat die DEG 700 000 Euro des privaten Geldgebers Peter Hoberg erhalten sowie die Chance auf die 450 000 Euro der Stadt und die Hilfe der Toten Hosen. DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp betonte, die DEG sei dadurch noch nicht gerettet, weitere Schritte müssten folgen. "Es wäre fatal, wenn potenzielle Partner und Sponsoren sich jetzt zurücklehnen würden. Dies ist ein weiterer Baustein, aber noch keine Mauer, über die wir sicher gehen können", sagte Schmellenkamp.

Danach sah es kurz vor Weihnachten noch nicht aus. Damals hatte Oberbürgermeister Dirk Elbers erklärt, die Stadt könne sich nicht zusätzlich engagieren. Der Verein erhalte Geld über Sportagentur und Stadtsparkasse, müsse aktuell keine Miete für den ISS Dome zahlen und habe zudem Geld für die LED-Panels im Stadion erhalten. Nach dem starken Einsatz der Fans und der breiten Diskussion in Düsseldorf haben die Verwaltung und die Fraktionen im Stadtrat nun ein einmaliges Sonder-Sponsoring für die Saison 2012/2013 in Aussicht gestellt. Das Geld würde aus den Mitteln stammen, die ursprünglich für den Ski-Weltcup vorgesehen waren, der in diesem Jahr aber nicht in Düsseldorf stattfindet.

450.000 Euro

Die 450 000 Euro gibt es allerdings nur bei Gegenleistung. "Diese Zahlung wird an die Auflage geknüpft, dass die DEG spätestens bis zum 1. Mai ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept zur Zukunftssicherung des Vereins vorlegt. Das Geld wird erst ausgezahlt, wenn das Konzept vorliegt", heißt es in der Erklärung des Oberbürgermeisters.

Diese deutlichen Worte enthalten Kritik am Vereinsvorstand um Präsident Markus Wenkemann. Die Vorsitzende des Sportausschusses, Monika Lehmhaus (FDP), sagte, sie wolle nun schnell erfahren, wie der Verein mit einem geringeren Etat ein attraktives junges Team aufstelle und wer in Zukunft Trainer und Manager der Mannschaft sei. Die bisherigen Ankündigungen des Vorstands hätten mehr erwarten lassen, ergänzte Lehmhaus und sagte: "Wir machen das für den Verein, nicht für den Vorstand."

(areh/jul)
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