Erklärung, Tipps und Regeln Schach spielen lernen in 7 Schritten

Service | Düsseldorf · Schach erlebt in der Corona-Pandemie und wegen der erfolgreichen Netflix-Serie „Das Damengambit“ einen weltweiten Boom. Wir zeigen Ihnen, wie sie in einfachen Schritten das „königliche Spiel“ und seine Strategie erlernen können.

 Ein Schachturnier (Archivfoto).

Ein Schachturnier (Archivfoto).

Foto: dpa/Felix König

Schritt 1: Die Aufstellung

  • Die Grundaufstellung eines Schachspiels ist kniffliger als man zunächst meint, deshalb werden häufig Fehler gemacht.
  • Am rechten unteren Rand muss für beide Spieler ein weißes Feld liegen.
  • Jedes Feld hat entsprechend eines Koordinatensystems eine Bezeichnung - das ist gerade für Anfänger ein ziemlicher Buchstaben- und Zahlensalat, soll der Vollständigkeit halber aber dennoch erwähnt werden.
  • Die horizontalen Reihen tragen Zahlen von 1 bis 8 (aus Sicht des weißen Spielers) und die vertikalen Spalten Buchstaben von a bis h.
  • Das untere, rechte weiße Feld lautet also h1. Die 16 weißen Figuren stehen in der ersten und zweiten Reihe und die 16 schwarzen in der siebten und achten.
  • Die weißen Bauern stehen also in der zweiten Reihe, die schwarzen Bauern in der siebten Reihe.
  • Links und rechts am Rand in der ersten Reihe folgen die Türme. Also weiße Türme auf a1 und h1, schwarze Bauern auf a8 und h8.
  • Daneben kommen die Springer: weiß auf b1 und g1, schwarz auf b8 und g8.
  • In die c- und f-Spalte kommen die Läufer.
  • Jetzt wird es nochmal speziell: Weiße Dame, weißes Feld. Schwarze Dame, schwarzes Feld. Die Aufstellung wird also nicht gespiegelt, beide Damen stehen sich in der d-Spalte gegenüber.
  • Auf das verbleibende freie Feld (Spalte e) in der ersten bzw. achten Reihe kommt dann der König.
  • Weiß zieht immer zuerst.
 Das ist die Startaufstellung: Weiße Dame auf weiß, schwarze Dame auf schwarz.

Das ist die Startaufstellung: Weiße Dame auf weiß, schwarze Dame auf schwarz.

Foto: Phil Ninh

Schritt 2: Die Bauern

 So zieht und schlägt ein Bauer.

So zieht und schlägt ein Bauer.

Foto: Phil Ninh
  • Jeder Spieler hat acht Bauern.
  • Ein Bauer darf immer nur um ein Feld nach vorn ziehen. Zurück bewegen kann er sich nicht.
  • Es gibt jedoch eine Ausnahme: Steht der Bauern noch auf seinem Ursprungsfeld in der zweiten oder siebten Reihe, darf er zwei Felder nach vorn, also in die vierte oder fünfte Reihe ziehen. Erreicht ein Bauer die gegnerische Grundlinie (für weiß: Reihe acht, für schwarz: Reihe eins), wird er umgewandelt, der Spieler erhält also sofort einen (zusätzlichen) Turm, Läufer, Springer oder eine Dame, die meistens gewählt wird.
  • Schlagen: Achtung! Der Bauer schlägt anders als er zieht. Er kann nur diagonal vorwärts schlagen. Steht ein weißer Bauer also auf d4, kann er nur Figuren schlagen, die auf c5 oder e5 stehen.

Minispiel: Um die Spielstrategie der Bauern zu erlernen, lässt man die acht Bauern gegeneinander spielen. Man stellt also beide Bauernreihen auf (zweite und siebte Reihe) und zieht so lange, bis einer auf die gegnerische Grundlinie kommt und seinen Bauern umwandeln darf.

 Acht Bauern gegen acht Bauern.

Acht Bauern gegen acht Bauern.

Foto: Phil Ninh

Schritt 3: Die Springer

  • Jeder Spieler hat zwei Springer.
  • Der Springer schlägt und zieht zwei Felder in eine Richtung (waagerecht oder senkrecht) und dann ein Feld in die jeweils andere. Also beispielsweise: Zwei nach vorn und eins nach links oder zwei nach rechts und einen nach hinten. Als einzige Figur kann er andere Figuren „überspringen“. Es kommen für ihn also acht Felder infrage, solange keins davon von einer eigenen Figur belegt ist.

Minispiel: Man baut die Bauern mosaikartig in der vierten und fünften Reihe auf (schwarze Bauern auf schwarz, weiße Bauern auf weiß). Die Springer stehen auf ihrer Ursprungsposition. Wer als erstes alle Bauern des Gegners geschlagen hat, gewinnt. Wenn man den Springer richtig zieht, schlägt man in jedem zweiten Zug einen Bauern. (Bei Kindern funktioniert das Spiel sehr gut, indem man die Bauern durch weiße und dunkle Schokolade oder verschiedene Gummibärchen ersetzt). Mit diesem simplen Spiel verinnerlicht man die Zugweise der Springer sehr gut.

 Springer gegen Bauern.

Springer gegen Bauern.

Foto: Phil Ninh

Schritt 4: Die Läufer

  • Jeder Spieler hat zwei Läufer.
  • Der Läufer zieht und schlägt nur diagonal, dafür so weit wie er will. Figuren überspringen darf er aber nicht.
  • Der Läufer, der auf einem weißen Feld steht, kann also nur auf weiße Felder ziehen und der Läufer auf dem schwarzen Feld kann nur auf schwarze Felder ziehen und schlagen.
 So zieht und schlägt der Läufer.

So zieht und schlägt der Läufer.

Foto: Phil Ninh

Minispiel: Ein Läufer gegen acht Bauern. Ein schwarzer Läufer auf seiner Ausgangsstellung f8 (schwarzes Feld) spielt gegen acht weiße Bauern, die alle in der zweiten Reihe aufgestellt sind. Wenn schwarz alle Bauern erobert, hat er oder sie gewonnen. Weiß gewinnt, wenn eine umgewandelte Dame nicht sofort geschlagen wird.

 Ein Läufer gegen acht Bauern.

Ein Läufer gegen acht Bauern.

Foto: Phil Ninh

Schritt 5: Die Türme

 So zieht und schlägt der Turm.

So zieht und schlägt der Turm.

Foto: Phil Ninh
  • Jeder Spieler hat zwei Türme.
  • Der Turm darf waagerecht und senkrecht ziehen und schlagen - so weit wie er will. Figuren darf er dabei nicht überspringen.
  • Minispiel: Ein Turm gegen acht Bauern. Ein schwarzer Bauer steht auf seinem Ursprungsfeld h8 und acht weiße Bauern in der zweiten Reihe. Schwarz gewinnt, wenn er alle Bauern schlagen kann. Dabei lernt man, die Möglichkeiten des Turms besser zu nutzen und erfährt, ob ein Turm stärker ist oder acht Bauern.
 Ein Turm gegen acht Bauern.

Ein Turm gegen acht Bauern.

Foto: Phil Ninh

Schritt 6: Die Dame

 So zieht und schlägt die Dame.

So zieht und schlägt die Dame.

Foto: Phil Ninh
  • Jeder Spieler hat eine Dame.
  • Sie darf waagerecht, senkrecht und diagonal ziehen und schlagen - und das so weit wie sie will. Überspringen darf sie Figuren aber nicht. Sie ist die stärkste Figur auf dem Feld.
  • Minispiel: Dame gegen zwei Läufer. Die weiße Dame, die schwarzen Läufer und alle Bauern befinden sich in ihrer Ausgangsposition. Gewonnen hat, wer als Erstes einen Bauern in eine Dame umwandelt und sie auf dem Brett behält. So findet der Spieler heraus, ob eine Dame oder zwei Läufer stärker sind. Im zweiten Schritt können die Läufer durch Türme ersetzt werden. Die Regeln bleiben gleich.
 Eine Dame gegen zwei Läufer.

Eine Dame gegen zwei Läufer.

Foto: Phil Ninh

Schritt 7: Der König

 So zieht und schlägt der König.

So zieht und schlägt der König.

Foto: Phil Ninh
  • Jeder Spieler hat einen König.
  • Er darf - wie die Dame - waagerecht, senkrecht und diagonal ziehen und schlagen - aber immer nur ein Feld.
  • Würde er im nächsten Zug auf jeden Fall geschlagen, steht er Schachmatt. Aber: Er wird nie geschlagen und verlässt nie das Brett.
  • Minispiel: König gegen König. Diese Spielform ist auch unter dem Namen „Pawns Only“ bekannt. Beide Könige befinden sich in ihrer Grundposition (e1 und e8) sowie alle Bauern. Gewonnen hat, wer einen Bauern zuerst umwandelt und die Figur auf dem Feld behält.
 König gegen König.

König gegen König.

Foto: Phil Ninh

Haben Sie alle Figuren und Züge verinnerlicht, können Sie endlich richtig loslegen: Mit allen Figuren Schach spielen. Doch erst einmal: richtig aufstellen. Welches Feld war noch gleich unten rechts? Und auf welchem Feld steht der schwarze König?

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