Politiker und Leibwächter durch Autobombe getötet Zweiter ETA-Anschlag innerhalb eines Monats

Vitoria (dpa). Bei einem Bombenattentat der baskischen Untergrundorganisation ETA sind am Dienstag in der baskischen Hauptstadt Vitoria ein Politiker und sein Leibwächter rpt Leibwächter getötet worden. Der in einem am Straßenrand geparkten Wagen versteckte Sprengsatz ging hoch, als der 53-jährige sozialistische Politiker Fernando Buesa daran vorbeiging, teilte die Polizei mit. Es war bereits der zweite ETA-Anschlag binnen eines Monats.

Buesa war Fraktionschef der Sozialisten (PSOE) im baskischen Regionalparlament und zwischen 1991 und 1995 stellvertretender Regierungschef in der nordspanischen Region. Der dreifache Familienvater ist damit einer der ranghöchsten Politiker, die einem ETA-Attentat zum Opfer gefallen sind.

Viele der vorherigen Anschläge hatten zudem Politiker der regierenden konservativen Volkspartei (PP) zum Ziel. Alle Parteien außer der ETA-nahen Herri Batasuna (HB/Volksunion) verurteilten das Attentat. Ministerpräsident Jose Maria Aznar (PP) sagte einen für Dienstag geplanten Wahlkampfauftritt ab.

Die Explosion ereignete sich in der Nähe des Universitätsgeländes, 200 Meter vom Sitz der baskischen Regionalregierung entfernt, wie es weiter hieß. Durch die Wucht der Detonation flogen die Opfer bis zu 150 Meter weit durch die Luft. Zu der Zeit befanden sich zahlreiche Studenten auf dem Campus. Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall und Stichflammen aus dem explodierten Fahrzeug.

Die ETA hatte im Dezember ihre 14-monatige "Waffenruhe" für beendet erklärt und im Januar nach einem ähnlichen Muster einen ersten Bombenanschlag in Madrid verübt, bei dem ein Armeeoffizier getötet wurde. Der spanische Innenminister Jaime Mayor Oreja hatte noch am Dienstag vor der Gefahr eines neuen Attentates vor den Parlamentswahlen am 12. März gewarnt. "Wir gehen von dem Schlimmsten aus", sagte er.

(RPO Archiv)
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