Asyl für Informationen USA setzen UN-Inspektoren unter Druck

Washington (rpo). Die Bush-Regierung hat sich eine neue Methode ausgedacht, um an Informationen über Massenvernichtungswaffen im Irak zu gelangen und den Druck auf Hans Blix und die UN-Waffeninspektoren erhöht, Kontakt mit irakischen Wissenschaftlern aufzunehmen. Auskunftswillige Iraker sollen als Gegenleistung für ihre Informationen Asyl erhalten, berichtet die "New York Times".

Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice traf sich bereits am Montag in New York mit Hans Blix und forderte Gespräche mit irakischen Waffenspezialisten. Gleichzeitig stellte sie ein Zeugenschutzprogramm in Aussicht.

Irakische Wissenschaftler mit Kenntnissen über ABC-Waffen könnten mit ihren Familien ausgeflogen werden. Eine Rückkehr in den Irak wäre nach offiziellen Angaben aber unmöglich, da der irakische Geheimdienst jeden verfolge, der im Verdacht der Kooperation mit dem Ausland stehe.

Die Mehrheit der Informationen über den irakischen Waffenbesitz stammt zwar bislang von Privatpersonen und Überläufern. UN-Inspektionschef Hans Blix erklärte jedoch, dass niemand gegen seinen Willen aus dem Land gebracht werden könne. Diese Ansicht teilt die Mehrheit der UN-Staaten und auch das Außenministerium in Washington. Das Thema hat jedoch schon zu Kontoversen im Weißen Haus und Pentagon geführt.

Vize-Präsident Dick Cheney und Verteidigungsminister Donald H. Rumsfeld betonten allerdings bereits am Dienstag, dass immer wieder Überläufer und nicht offizielle Inspektionen zu wichtigen Informationen geführt hätten.

(RPO Archiv)
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