Schily will Garantien Türkei dringt auf Auslieferung von Kaplan

Ankara (rpo). Die Türkei dringt weiter auf die Auslieferung von Metin Kaplan. Der islamische Extremist sitzt derzeit in deutscher Haft.

Bundesinnenminister Otto Schily sagte dazu am Montag bei seinen Gesprächen mit der türkischen Regierung in Ankara, er wolle auch Garantien, dass Kaplan in der Türkei nicht gefoltert wird. Er sei zuversichtlich, dass die Auslieferung nach Präsentation des türkischen Antrags erfolgen werde, sagte Schily nach Treffen mit Innenminister Abdulkadir Aksu und Justizminister Cemil Cicek.

Das bisherige Auslieferungsbegehren war wegen der inzwischen abgeschafften Todesstrafe abgelehnt worden,die Kaplan in der Türkei drohte. Cicek bat Schily, deshalb die bisherige Weigerung zu überprüfen.

Wegen Aufrufs zum Mord ist Kaplan in Deutschland zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die Strafe hat er Ende März abgesessen. Mitte Januar erließ das Düsseldorfer Oberlandesgericht einen Auslieferungshaftbefehl, der Kaplans Inhaftierung auch darüber hinaus ermöglicht. Die türkische Justiz wirft Kaplan vor, er habe zum gewaltsamen Sturz der Regierung in Ankara aufgerufen, um einen Gottesstaat zu errichten, und ihn des Hochverrats beschuldigt.

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