Von sieben französischen Familien "Völkermord": Klagen gegen Arafat eingereicht

Paris (rpo). Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist in Paris wegen Genozids (Völkermordes) und Verbrechen gegen die Menschheit verklagt worden. Eingereicht haben die Klagen sieben franzöische Familien, die in Israel leben.

Arafat habe die Macht und die Mittel gehabt, "die Terrorakte, Morde und Gewalt zu unterbinden", heißt es in der am Montag in Paris eingebrachten Klage. Sechs der französischen Familien haben Verwandte durch Attentate in Israel verloren, im siebten Fall wurde das Opfer schwer verletzt.

Arafat habe die Attentate organisiert und aus der Kasse der Palästinensischen Autonomiebehörde finanziert, meinen die Kläger. Er habe aber nicht den Status eines Staatschefs und sei damit auch nicht durch eine Immunität vor Ermittlungen der Pariser Justiz geschützt.

Die Klage spricht von Genozid, weil die Familien von einem abgestimmten Plan ausgehen, eine "ethnische Gruppe" vernichten zu wollen. Dieselbe Klage war im November 2002 von Belgiern und Israelis in Belgien eingereicht worden. Dort läuft außerdem eine Klage mit ähnlichem Tenor gegen den israelischen Regierungschef Ariel Scharon.

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