SPD blickt schon bang auf das Jahr 2017

Unter der glänzenden Oberfläche von Regierungsbeteiligung und vielen sozialdemokratischen Gesetzesinitiativen liegt eine tiefe Verunsicherung der Sozialdemokraten. Dies hat der Parteitag am Sonntag erneut gezeigt. Die SPD hat ihre Partei reformiert, der Union etliche Kompromisse abgetrotzt und legt nun einen Gesetzesentwurf nach dem anderen vor. Dennoch verharren ihre Umfragewerte wie Blei im Wasser bei Mitte 20 Prozent.

Noch sind die Bundestagswahlen 2017 in weiter Entfernung. Je näher sie kommen, desto dringender braucht die SPD eine Strategie gegen die Popularität der Kanzlerin. Die neue Idee, mit einem eigenen Kongress die Taten der Minister herauszustellen, ist dazu nicht originell genug.

Je weiter die Legislaturperiode voranschreitet, desto mehr wird sich die Frage stellen, wer die besseren Nerven hat, die Kanzlerin oder ihr Vize? Sigmar Gabriel macht eine gute Figur. Im neuen Amt als Wirtschaftsminister und Vizekanzler hat er an politischem Gewicht gewonnen. Doch mit den weiter schlechten SPD-Umfragewerten wird er eines Tages wieder in den Attacke-Modus schalten müssen. Das darf ihm nur nicht zu früh passieren.

(qua)
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