Schwieriger Partner

Sie nennen sich gegenseitig Angela und Alexis, aber ganz so eng ist die politische Freundschaft nicht. Der griechische Premier Tsipras ist ein schwieriger Partner, und die Deutschen behandeln die Regierung in Athen oft wie ein störrisches Kind. Das kommt nicht gut an.

Es ist zwar ein Streit innerhalb der Familie. Trotzdem sollte in die Beziehungen wieder mehr politische Vernunft einziehen. Tsipras' Weihnachtsgeschenke für die Rentner waren unnötig, aber die Starrköpfigkeit des deutschen Finanzministers selbst gegen sinnvolle Vorschläge der anderen Seite, etwa in der Schuldenpolitik, führen auch nicht weiter. Und in der Flüchtlingsfrage müssen wir uns mit den Griechen solidarisch zeigen, selbst wenn deren Behörden wie im Mordfall Maria versagt haben.

Griechenland hat nach der harten Sparphase eine Chance verdient. Aber es muss auch die wohlgemeinte Hilfe, etwa im Kampf gegen die Steuerhinterziehung oder für eine bessere Wirtschaftsstruktur, annehmen. Dann kann das Verhältnis wieder richtig in Ordnung kommen.

(kes)
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