Ramallah/Jerusalem Palästinenser-Präsident nennt Holocaust Verbrechen

Ramallah/Jerusalem · Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat mit einer Äußerung zum Holocaust für Aufsehen gesorgt. Er bezeichnete erstmals die Judenvernichtung während der NS-Zeit als das "schlimmste Verbrechen der Neuzeit". Abbas äußerte sich während eines Treffens mit einem Rabbiner, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Die Erklärung kam überraschend, weil arabische Führer sich in der Regel nicht zum heutigen Holocaust-Gedenktag in Israel äußern. Vor drei Jahrzehnten hatte Abbas in seiner Doktorarbeit noch den Judenmord relativiert und der zionistischen Bewegung vorgeworfen, sie habe mit den Nationalsozialisten kollaboriert.

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zu dem ungewöhnlichen Schritt, Abbas wolle nur die Weltöffentlichkeit besänftigen. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem begrüßte dagegen Abbas' Äußerungen. Die Leugnung des Holocaust sei in der arabischen Welt verbreitet, sagte eine Sprecherin. Abbas' Worte könnten einen Kurswechsel signalisieren.

(dpa)
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