Klima-Pessimismus

Im südafrikanischen Durban findet in diesen Tagen ein Gipfeltreffen zum Klimaschutz statt, in das eigentlich niemand große Erwartungen gesteckt hatte. Auch die Bundeskanzlerin nicht. Angela Merkel hat derzeit drängendere Probleme. Damit ist sie nicht allein unter den Staats- und Regierungschefs dieser Welt: Immer ist gerade irgendetwas wichtiger als der steigende CO2-Gehalt in der Atmosphäre. Der wahre Grund, warum es beim globalen Klimaschutz nicht vorangeht, hat aber nicht nur mit politischen Prioritäten zu tun. Wenn die Nutzung fossiler Brennstoffe weltweit begrenzt werden muss, führt das notwendigerweise zu knallharten Verteilungskonflikten. Angesichts dessen ist es schon eine gute Nachricht, dass der Gipfel in Durban überhaupt stattfindet.

Ein Durchbruch lässt sich freilich nur erreichen, wenn sich endlich die Überzeugung durchsetzt, dass sich grundsätzlich alle Staaten beteiligen müssen – auch die Entwicklungs- und Schwellenländer. Natürlich muss es eine faire Lastenverteilung geben. In Deutschland zeichnet sich schon ab, dass der Ausbau erneuerbarer Energien in den kommenden Jahren noch sehr viel teurer wird als befürchtet. Ärmere Länder können sich solche finanziellen Kraftakte kaum erlauben. Ihnen muss man helfen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort