Berlin Kassen: Versorgungspläne lassen Zusatzbeiträge steigen

Berlin · Das Gesetz für eine bessere ärztliche Versorgung könnte die Versicherten teuer zu stehen kommen. Die Krankenkassen haben ausgerechnet, dass sich die Mehrausgaben unter anderem für ärztliche Vergütung, Leistungen außerhalb des Budgets, Landarzt-Prämien und spezialärztliche Versorgung im Jahr 2013 auf bis zu vier Milliarden Euro summieren könnten. "Die dann durch die Versicherten über einen Zusatzbeitrag in Höhe von rund 6,70 Euro pro Monat zu finanzieren sein werden", heißt es in einem Papier der Kassen, das unserer Zeitung vorliegt.

"Diesen Mehrausgaben stehen jedoch keine spürbaren Verbesserungen bei der Versorgung gegenüber", kritisieren die Kassen. Das Gesundheitsministerium wies die Darstellung zurück. Die Zahlen seien nicht nachvollziehbar, sagte ein Sprecher von Minister Daniel Bahr (FDP). Der Entwurf des Gesundheitsressorts geht davon aus, dass das Versorgungsgesetz keine Mehrausgaben bringt. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte vor unkontrollierten Mehrausgaben gewarnt.

Das Gesetz gilt als Antwort auf den Ärztemangel in strukturschwachen Regionen. Die Kassen begrüßen grundsätzlich die Maßnahmen gegen den Mediziner-Mangel auf dem Land, kritisieren aber, das Thema sei überhöht worden. Ihren Angaben zufolge sind bundesweit gerade einmal 37 Ärzte von den Vergünstigungen für Mediziner in unterversorgten Gebieten betroffen. Die Kassen bemängeln zudem, das Gesetz beseitige nicht die Überversorgung in Ballungsgebieten.

(RP)
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