Neu-Delhi Inder nennt Namen toter Tochter

Neu-Delhi · Der Vater des Vergewaltigungsopfers will Frauen Mut machen – und löst Streit aus.

Einen Tag vor dem Beginn des Mordprozesses gegen die mutmaßlichen Peiniger des indischen Vergewaltigungsopfers hat dessen Vater die Hinrichtung aller sechs Beschuldigten gefordert. "Diese Männer sind Monster. An ihnen sollte ein Exempel statuiert werden", sagte er dem britischen Blatt "The Sunday People".

Die 23-Jährige war vor drei Wochen in einem fahrenden Bus in Neu-Delhi vergewaltigt und gefoltert worden. Am Samstag vor einer Woche starb sie an ihren Verletzungen. Fünf Beschuldigte sind des Mordes und der Gruppenvergewaltigung angeklagt. Der sechste mutmaßliche Täter ist minderjährig.

Der Vater nannte gegenüber der Zeitung erstmals auch den Namen seiner toten Tochter: Jyoti Singh Pandey. "Wir wollen, dass die Welt ihren richtigen Namen kennt", sagte er. "Ihren Namen preiszugeben wird andere Frauen ermutigen, die solche Angriffe überlebt haben." Indische Gesetze verbieten, Namen von Vergewaltigungsopfern oder andere Angaben zu veröffentlichen, die zur Identifizierung führen können. Das soll das Opfer vor gesellschaftlicher Stigmatisierung schützen. In Indien ist nun aber eine Debatte entbrannt, ob der Klarname nicht veröffentlicht und ein neues Gesetz zum Schutz von Frauen nach dem Opfer benannt werden sollte.

Der Freund des Vergewaltigungsopfers, der die Tat verletzt überlebte, erhob unterdessen schwere Vorwürfe gegen Passanten und die Polizei. Der Mann sagte, fast eine halbe Stunde lang habe niemand geholfen, nachdem die Täter sie aus dem Bus geworfen hätten. Auch nach dem Eintreffen der Polizei hätten die Beamten wertvolle Zeit verschwendet. Die Polizei wies die Vorwürfe zurück.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort