Caracas Amtseid vertagt: Vertraute von Chávez greifen zu Tricks

Caracas · Die schwere Krankheit des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez bringt die regierenden Sozialisten in Zugzwang. Vieles deutet darauf hin, dass der 58-jährige Staatschef die Amtsgeschäfte vorerst nicht übernehmen kann. Dass er überhaupt noch einmal nach den schweren gesundheitlichen Rückschlägen und Komplikationen im Anschluss an seine neuerliche Krebsoperation dazu in der Lage sein wird, scheint schwer vorstellbar.

Trotzdem macht dies aus Sicht der Regierung in Caracas keine Neuwahlen erforderlich. Die für kommenden Donnerstag geplante Vereidigung vor dem Obersten Gericht für eine dritte Amtszeit könne einfach verschoben werden, sagte Chávez' enger Vertrauter, Vizepräsident Nicolás Maduro, im staatlichen Fernsehen. Es gebe keinen Grund, von einer permanenten Abwesenheit vom Amt zu sprechen. Die konservative Opposition sieht diesen Fall jedoch gegeben, sollte Chávez den Vereidigungstermin nicht wahrnehmen können. Die Folge wäre, dass es innerhalb von 30 Tagen Neuwahlen geben müsste.

Der Zustand des sozialistischen Staatschefs hatte sich zuletzt offenbar weiter verschlechtert. Der 58-Jährige leidet nach seiner vierten Krebs-Operation an einer schweren Lungenentzündung. Gerüchten zufolge ist er dem Tode nahe. Seit über drei Wochen hat sich Chávez, der in der kubanischen Hauptstadt Havanna behandelt wird, nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt.

(käu)
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