Gröhes Niederlage

Nachdem Gesundheitsminister Hermann Gröhe schon im Rennen um den Bezirksvorsitz der Niederrhein-CDU unterlegen war, hat er gestern auch den Sprung ins CDU-Bundespräsidium verpasst. Formal ist das auch eine Niederlage von CDU-Landeschef Armin Laschet, dem manche Delegierte Führungsschwäche attestierten, weil er es nicht durchsetzen konnte, dass für die zwei auf NRW entfallenden Posten auch nur zwei Kandidaten antraten. Gesundheitsexperte Jens Spahn obsiegte, weil er eine starke Rede hielt.

Doch die Dinge liegen tiefer. Denn im ersten Wahlgang war Gröhe eigentlich gewählt worden. Die Abstimmung musste aber für ungültig erklärt werden, da nicht genügend Frauen gewählt worden waren, um das 30-Prozent-Quorum einzuhalten. Gröhe verzichtete, um Schaden von Kanzlerin Merkel fernzuhalten, die in Sachen Frauenquote sauber erscheinen soll. Dabei waren sich viele Delegierte einig: Gröhe wich nicht für eine Qualitäts-Frau, sondern eher einer Quoten-Frau. Das hätte die Merkel-Partei mit vielen guten Frauen nicht nötig gehabt.

(RP)
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