Tel Aviv Hamas feuert Raketen auch auf Flughafen

Tel Aviv · Über der Großstadt werden drei Geschosse abgefangen.

Die Zahl der Toten durch israelische Luftangriffe im Gaza-Streifen ist nach jüngsten palästinensischen Angaben auf mindestens 100 gestiegen. Seit Beginn der israelischen Offensive seien zudem 680 Palästinenser verletzt worden, teilte ein Sprecher der Rettungsdienste im Gaza-Streifen mit. Es mehrten sich Berichte über zivile Opfer, darunter Frauen und Kinder.

Die israelische Luftwaffe fliegt seit Dienstag massive Einsätze gegen Ziele im Gaza-Streifen, um den Raketenbeschuss durch militante Palästinenser zu unterbinden. Mehr als 800 Tonnen Raketen und Bomben schlugen nach Armeeangaben in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer ein. Außerdem wurden drei Infanteriebrigaden für eine Bodenoffensive an die Grenze verlegt.

Im Gegenzug weiteten die Milizen der Hamas-Organisation ihren Raketenbeschuss auf Ziele in Israel aus. Erstmals beschossen sie auch den internationalen Flughafen Ben Gurion. Drei Raketen seien über dem Großraum von Tel Aviv abgefangen worden, teilte die Armee mit. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, der Flugverkehr sei während des Raketenalarms gestoppt worden. Über Lautsprecher wurden die Menschen aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen. Es waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. In der Hafenstadt Aschdod wurde eine Tankstelle von einer palästinensischen Raketensalve getroffen; es kam zu einem Brand mit meterhohen Flammen und einer Rauchsäule.

Auslöser der jüngsten Eskalation waren der gewaltsame Tod dreier jüdischer Jugendlicher und der mutmaßliche Rachemord an einem palästinensischen Jungen. Darüber hinaus will die im Gaza-Streifen herrschende radikal-islamische Hamas Israel und Ägypten zwingen, die Abriegelung des Gebietes zu lockern.

Derweil droht sich der Konflikt für Israel auf eine zweite Front auszuweiten. Gestern schlugen nach israelischen Angaben auch im Norden des Landes Geschosse ein. Aus dem Nachbarstaat Libanon seien Raketen abgefeuert worden, teilten die libanesischen Streitkräfte mit. Wer für den Beschuss verantwortlich ist, war zunächst unklar.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort