"Startschuss zu einem neuen Rüstungswettlauf" Führender US-Senator: Raketenabwehrpläne sind unsinnig

Washington (rpo). Ein führender Oppositionspolitiker der USA hat am Montag die Raketenabwehrpläne der Regierung als unsinnig kritisiert und als möglichen "Startschuss zu einem neuen Rüstungswettlauf" bezeichnet. Der demokratische Senator Joseph Biden griff außerdem die Außenpolitik von Präsident George W. Bush als "unbeweglich" an.

Sie zeichne sich durch eine "prächtige Gleichgültigkeit gegenüber dem Rest der Welt" aus, sagte der Vorsitzende des Außenpolitischen Senatsausschusses vor dem Nationalen Presseclub in Washington.

Eine Kündigung des 1972 mit Moskau geschlossenen ABM-Vertrags zur Begrenzung der Raketenabwehr könne ein Wettrüsten zwischen China und Indien auslösen und möglicherweise auch Japan dazu veranlassen, eigene Nuklearwaffen zu entwickeln, sagte Biden. Die hohen Kosten eines Raketenabwehrsystems könnten zudem eine dringend benötigte Modernisierung der konventionellen US-Streitkräfte verhindern.

Der Demokrat bezeichnete die strategische Denkweise der US- Regierung als unrealistisch und überholt. Die technologische Entwicklung werde der Fähigkeit, eine wirksame Raketenabwehr zu bauen, ständig voraus sein. Wenn das System fertig sei, könne es sehr gut bereits veraltet und verletzlich sein, so dass immer neue Entwicklungen erforderlich wären. "Und so beginnt ein neuer Rüstungswettlauf", sagte Biden, dem Ambitionen auf die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei im Jahr 2004 nachgesagt werden.

(RPO Archiv)
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