Schädlich für Embryonen Umstrittenes Schutzmittel für Orangen wird in der EU verboten

Brüssel · Wegen Gesundheitsrisiken wird ein intensiv genutztes Pflanzenschutzmittel ab Ende Januar in Europa verboten. Der Insektenkiller Chlorpyrifos ist zwar in Deutschland nicht mehr auf dem Markt, wurde aber immer wieder auf importierten Orangen, Mandarinen und Grapefruits nachgewiesen.

 Auf importierten Zitrusfrüchten wurde das umstrittende Mittel immer wieder nachgewiesen. (Symbolfoto).

Auf importierten Zitrusfrüchten wurde das umstrittende Mittel immer wieder nachgewiesen. (Symbolfoto).

Foto: dpa/Tobias Hase

Die EU-Staaten billigten nun am Freitag mehrheitlich den Vorschlag, das Mittel nicht mehr zuzulassen. Es soll Schädlinge in der Landwirtschaft bekämpfen, steht jedoch im Verdacht, Erbgut und Nerven bei Kindern zu schädigen.

Deutschland stimmte im zuständigen Expertengremium für das Verbot. In der Bundesrepublik sind nach offiziellen Angaben seit 2013 keine Produkte mit dem Wirkstoff mehr zugelassen.

Verboten wird auch die Variante Chlorpyrifos-Methyl, wie die EU-Kommission bestätigte. Hintergrund sind Bewertungen der europäischen Lebensmittelbehörde Efsa, die mögliche Risiken für die menschliche Gesundheit bestätigt hatte. Die EU-Kommission hatte deshalb vorgeschlagen, die Ende Januar auslaufende Zulassung nicht zu erneuern.

Gesundheits- und Umweltaktivisten begrüßten das Verbot. Das sei ein „Sieg für künftige Generationen“, erklärte das Netzwerk Heal und das Pesticide Action Network Europe.

Sobald die Entscheidung vom Freitag im Januar formalisiert ist, sind alle EU-Staaten verpflichtet, die Zulassung für die beiden Chemikalien zurückzuziehen. Danach können sie noch eine Übergangsfrist für Gebrauch, Lagerung oder Entsorgung von maximal drei Monaten gewähren.

(cka/dpa)
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