Verkehrsministertreffen in Brüssel Bahnreisende sollen bei höherer Gewalt keine Entschädigung mehr bekommen

Brüssel · Bahnunternehmen in der EU sollen künftig in Fällen von Verspätungen wegen höherer Gewalt keine Entschädigungen an Reisende mehr zahlen müssen. Darauf einigten sich die EU-Verkehrsminister am Montag bei einem Treffen in Brüssel.

 Die EU-Verkehrsminister haben Entschädigungen bei Zugausfällen durch höhere Gewalt abgelehnt.

Die EU-Verkehrsminister haben Entschädigungen bei Zugausfällen durch höhere Gewalt abgelehnt.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte, es sei richtig, "einen Ausgleich zwischen den Interessen der Fahrgäste und der Eisenbahnunternehmen" zu schaffen.

Die EU-Kommission hatte 2017 eine entsprechende Änderung der Verordnung über Rechte und Pflichten von Bahnkunden vorgeschlagen. Demnach sollen Bahnkonzerne etwa für unwetterbedingte Verspätungen künftig nicht mehr verantwortlich gemacht werden können, wie es bei Fluggesellschaften bereits der Fall ist.

Das Europaparlament hatte dies im November vergangenen Jahres in seiner Position zu der Reform zurückgewiesen und im Gegenzug höhere Entschädigungen für Bahnreisende bei Verspätungen gefordert. Auch Verbraucherschützer kritisieren den Standpunkt von Kommission und Mitgliedstaaten scharf. Die EU-Institutionen müssen sich nun auf eine gemeinsame Position einigen.

(mja/AFP)
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