Persönlich Emmanuel Macron . . . gibt viel Geld für Schminke aus

Schon als 15-jähriger Schüler liebte Emmanuel Macron das Rampenlicht. Auf der Bühne überzeugte er als Darsteller: In zerfetzten Lumpen, mit Halbfingerhandschuhen und einem Strohhut auf dem Kopf stellte der Gymnasiast eines Abends im Mai 1993 eine Vogelscheuche dar. Passend dazu war sein Gesicht fast bis zur Unkenntlichkeit mit schwarzem Make-up bedeckt.

Der letzte Akt. La fin. Applaus brandete auf. Und spontan verliebte sich nicht nur das Publikum, sondern auch seine 25 Jahre ältere Lehrerin und Leiterin der Theater AG an seiner Schule in den Jungen, der heute Frankreichs Staatspräsident ist. Anders als Brigitte Macron (64), die ihren ehemaligen Schüler rund 14 Jahre später heiratete, sind die Franzosen aber mittlerweile nicht mehr sonderlich angetan von Emmanuel Macrons (39) Hang zur Maskerade.

Viel Häme und Kritik muss sich das französische Staatsoberhaupt gefallen lassen, seitdem bekannt wurde, dass Macron alleine in den ersten drei Monaten seiner Amtszeit viel Geld aus der Staatskasse für sein Aussehen ausgegeben hat. Das Magazin "Le Point" veröffentlichte die genaue Summe: 26.000 Euro ließ sich Macron seine Eitelkeit kosten. Seine Visagistin habe eine Rechnung über 16.000 Euro und eine zweite über 10.000 Euro ausgestellt. Der Élyséepalast bestätigte die Summe. Nach Macrons Amtsantritt im Mai habe man zügig eine externe Visagistin beauftragen müssen, sagte ein Berater Macrons dem Sender France Info.

Ganz neu ist das zwar nicht: Die Geschichte erinnert stark an Berichte über das Gehalt des persönlichen Friseurs von Ex-Präsident François Hollande - 9895 Euro bekam dieser pro Monat. Doch für Macron kommt die Polemik ungelegen, weil er rasant an Popularität eingebüßt hat. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Ifop waren zuletzt 57 Prozent der Befragten unzufrieden mit dem Präsidenten - eine Tatsache, die er nicht so leicht überschminken kann.

Jessica Balleer

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort