Plädoyer für mehr Patriotismus Rüttgers will drei Flaggen vor jeder Behörde

Düsseldorf (RP). NRW-Ministerpräsident Rüttgers plädiert für mehr Patriotismus. Sein Appell, Flagge zu zeigen für NRW, Deutschland und Europa, richtet sich an alle Bürger. Ein stärkeres Heimatbewusstsein sei Voraussetzung für eine lebendige europäische Identität, betonte der CDU-Politiker im Gespräch mit unserer Redaktion.

Das ist Jürgen Rüttgers
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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers fordert von den Deutschen ein stärkeres Heimatbewusstsein und einen "gesunden Patriotismus”. Beide seien Voraussetzungen für eine lebendige europäische Identität, sagte der CDU-Politiker im Gespräch mit unserer Redaktion. Gerade für junge Leute sei diese Haltung sehr wichtig: "Wenn man weiß, wo man herkommt, kann man sich für andere Kulturen besser öffnen”, sagte der NRW-Regierungschef.

Rüttgers bedauerte weiter, dass laut einer aktuellen Umfrage nur gut die Hälfte der Deutschen die eigene Nationalhymne kennt. Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung soll in den nordrhein-westfälischen Schulen nun verstärkt Material zur Landes- und zur deutschen Geschichte eingesetzt werden. Rüttgers will außerdem mehr Fahnenschmuck vor öffentlichen Gebäuden durchsetzen. Dort sollten die nordrhein-westfälische, die deutsche und die europäische Flagge nebeneinander wehen. "Ich denke an Gerichtsgebäude, Polizeistationen. und vielleicht machen ja auch die Kommunen mit”, erklärte Rüttgers.

Schließlich sei es kein Widerspruch, sich heutzutage gleichzeitig als Europäer und Deutscher zu fühlen, so Rüttgers. "Gerade wir in Nordrhein-Westfalen wissen ja, dass man Rheinländer oder Westfale und gleichzeitig Nordrhein-Westfale sein kann. Genauso ist das mit Deutschen und Europäern.”

Neben dem Bekenntnis zum eigenen Land sprach sich Rüttgers auch zum offenen Eintreten für den christlichen Glauben aus. Daher sei das Urteil des Europäischen Gerichtshofes, das Kruzifixe in Schulen untersagt, unverständlich: "Für mich ist die Grundannahme dieses Urteils, dass man auf das eigene Bekenntnis verzichten muss, damit sich keiner gestört fühlt , nicht nachvollziehbar”, sagte Rüttgers.

Am Dienstag wird auf dem Petersberg bei Bonn der Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Er geht in diesem Jahr an das Europäische Parlament als, so Rüttgers, maßgeblichen Faktor für den Einigungsprozess in Europa. Dessen polnischer Präsident Jerzy Buzek wird den Preis stellvertretend in Empfang nehmen. Die Laudatio hält zu diesem Anlass der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer.

Das ganze Gespräch unserer Redaktion mit NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers finden Sie >>>hier im Wortlaut.

(RP)
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