Atomlager Asse zu unsicher Renate Künast stellt Strafanzeige

Berlin (RPO). Nach den Pannen im Atommülllager Asse hat die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast Strafanzeige gestellt. Ihre Stellvertreterin Höhn sagte, nötig sei nun auch dringend eine Sondersitzung des Umwelt- und Forschungsausschusses.

"Es ist wirklich eine Katastrophe, wenn man bedenkt, mit welchen Voraussagen die mit diesem Lager umgegangen sind, was sie den Leuten erzählt haben und was jetzt dabei rauskommt", sagte die Grünen-Umweltexpertin.

Wegen der Missstände in dem Nuklearlager machen Atomgegner nun verstärkt gegen das mögliche nationale Endlager in Gorleben mobil. Es müsse zumindest an anderen Standorten geprüft werden, ob Gorleben wirklich die sicherste Option sei, sagte Höhn am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg verlangte den Stopp der Endlagerpläne: "Aus der Asse lernen, heißt auf Gorleben verzichten."

Zu Gorleben sagte Höhn weiter: "Man muss wissen, dass Asse immer das Vorzeigeendlager war. Die Genehmigung von Gorleben wurde auch immer mit Asse begründet, wie gut das Ganze sei." Diejenigen, die schon immer vernünftige Voruntersuchungen in Gorleben bezweifelt hätten, hätten recht gehabt.

Sander mahnt zur Eile

Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) wollen am (morgigen) Donnerstag erste Weichen für eine Lösung stellen. Der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander mahnte dabei zur Eile. Man habe "nicht unbegrenzt Zeit", das Problem zu lösen, sagte er im Deutschlandfunk. Wegen der Wassereinbrüche in der Asse wird vermutet, dass das Bergwerk nur noch bis 2014 zu betreten sein wird.

Uneinigkeit zur Endlagerung

Der CDU-Energiepolitiker Joachim Pfeiffer warf Gabriel eine Blockade vor: "Er bremst bei der Debatte um die Endlagerung von radioaktivem Müll, wo bereits ein überzeugendes Konzept vorliegt." Gabriel ist nach eigenen Angaben "kein Befürworter von Gorleben".

(ap)
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