Initiative für G-20-Gipfel in Pittsburgh Merkel und Sarkozy wollen Boni-Regeln

Berlin (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy wollen die Bonus-Zahlungen für Manager begrenzen. Details der Initiative sollen am Montag bei einem Treffen in Berlin geklärt werden. Dort werden sie ihre Linie für den G-20-Gipfel in Pittsburgh am 24. und 25. September abstimmen.

 Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy wollen Manager-Boni begrenzen.

Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy wollen Manager-Boni begrenzen.

Foto: AFP, AFP

SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier bezweifelte, dass Merkel es mit der Kappung der Bonuszahlungen ernst meint. "Auf dem internationalen Parkett stimmt Frau Merkel dieser Idee von Peer Steinbrück und mir zwar zu, aber wenn es darum geht, das bei uns in Deutschland auch tatsächlich umzusetzen, kneift die Union", sagte er in einem Interview der "Bild am Sonntag".

Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer sprach sich dafür aus, Manager mit Gehaltsabzügen zu bestrafen, wenn sie ihre Unternehmen schlecht führen. "Wo Boni sind, müssen auch Mali sein", sagte er der "Berliner Zeitung". "Das ist weder Neid noch Klassenkampf, sondern schlichtweg Verantwortung."

Sarkozy hat sich mit Bankenverband bereits geeinigt

Ziel der von Merkel und Sarkozy angestrebten Bonus-Regeln ist es, langfristig ausgerichtetes Unternehmenshandeln zu fördern und Entscheidungen entgegenzuwirken, die auf kurzfristigen Profit abzielen. Nach Auffassung Merkels sollte dazu die Auszahlung der Boni gestreckt werden. Die Manager sollen erst belohnt werden, wenn klar ist, dass sie auch langfristig erfolgreich waren.

Sarkozy hat sich mit dem französischen Bankenverband bereits auf nationale Regelungen verständigt. Danach soll mindestens die Hälfte der Bonuszahlungen - bei den Spitzenverdienern sogar zwei Drittel - zurückgehalten und erst im Verlauf der folgenden drei Jahre ausgezahlt werden.

Merkel wirft USA "unfairen Wettbewerb" vor

Merkel will in Pittsburgh zudem auf eine Angleichung von Standards auf den nationalen Finanzmärkten dringen, um Wettbewerbsverzerrungen entgegenzuwirken. Den USA warf die Kanzlerin in einem Interview der "Wirtschaftswoche" vor, die als Basel II bezeichneten Eigenkapitalvorschriften noch nicht vollständig anzuwenden, während die EU dies schon seit zweieinhalb Jahren tue. "Das ist unfairer Wettbewerb", kritisierte Merkel.

(AP)
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