Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Umfrage der EU-Kommission Mehrheit der Deutschen für Alkoholverbot bis 18 Jahren

Straßburg/Frankfurt (RPO). Ein Alkoholverbot für Jugendliche wird von knapp 90 Prozent der Deutschen befürwortet. In der am Mittwoch von der EU-Kommission in Brüssel veröffentlichten Erhebung erklärten 88 Prozent der befragten Bundesbürger, sie wären mit einem EU-weiten Verbot der Alkohol-Abgabe an Jugendliche unter 18 einverstanden. Im EU-Durchschnitt sind es 87 Prozent.

Für die Erhebung wurden insgesamt 28.584 Personen in allen 27 EU-Staaten und Kroatien befragt, darunter 1.551 Deutsche. Eines der Ergebnisse ist, dass 44 Prozent der Jugendlichen weniger Alkohol trinken würden, wenn die Getränke teurer wären. Eine Mehrheit gab dagegen an, sie würde ihr Trinkverhalten auch bei einer Preiserhöhung um 25 Prozent nicht ändern. Unter den Befragten im Alter ab 25 Jahren erklärten nur 33 Prozent, sie würden bei einer solchen Verteuerung weniger Alkohol trinken.

75 Prozent der 15- bis 24-Jährigen gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Alkohol getrunken zu haben. Der Alkoholkonsum in dieser Altersgruppe liegt damit unter dem der 25- bis 54-Jährigen, aber über dem der älteren Generation.

Unter den jüngeren Umfrageteilnehmern sind aber überproportional viele, die an einem einzigen Tag fünf und mehr alkoholische Getränke zu sich nehmen. 19 Prozent der jungen Leute unter 25 erklärten, wenn sie Alkohol konsumierten, dann in der Regel mehr als vier Drinks. Im Gesamtdurchschnitt bekannten sich dazu nur zehn Prozent der Befragten. Besonders hoch ist diese von der EU-Kommission als "binge drinker", exzessive Gelegenheitstrinker, bezeichnete Gruppe in Irland: 34 Prozent der befragten Iren nehmen in der Regel mehr als vier Drinks zu sich. In Deutschland ist diese Gruppe mit fünf Prozent dagegen relativ klein.

Eine breite Mehrheit von 77 Prozent der Umfrageteilnehmer wäre mit Warnhinweisen für Schwangere und Autofahrer auf Alkoholika einverstanden. Unter den befragten Bundesbürgern sprachen sich 69 Prozent dafür aus. Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr die Einführung solcher Warnhinweise erwogen, sich schließlich aber gegen eine gesetzliche Regelung entschieden.

Mehr Kontrollen gefordert

Deutsche Politiker fordern mehr Kontrollen der Verkaufsvorschriften. Die drogenpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Eichhorn, kritisierte in der "Passauer Neuen Presse": "In Kneipen, bei Festen, in Supermärkten und bei Tankstellen wird viel zu wenig kontrolliert, ob die Bestimmungen des Jugendschutzes auch eingehalten werden." Das müsse sich ändern. Die CSU-Politikerin bekräftigte ihre Forderung, den Verkauf von Alkohol an Jugendliche unter 18 zu verbieten.

Der CDU-Politiker Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, sprach sich gegen ein solches Verbot aus. Die Aufklärung und konsequente Durchsetzung der bestehenden Regeln müsse im Vordergrund stehen, sagte er dem Passauer Blatt. Auch die sächsische Gesundheitsministerin Helma Orosz (CDU) sagte der "Sächsischen Zeitung": "Prinzipiell halten wir die bestehenden Gesetze für ausreichend."

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Susanne Kastner (SPD), hält nichts von immer neuen gesetzlichen Verboten. "Ich kann es bald nicht mehr hören. Ich bin für ein Verbot der Verbote", sagte Kastner der "Saarbrücker Zeitung".

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort