Angriff wohl islamistisch motiviert Generalbundesanwalt ermittelt in Dresden zu tödlicher Messerattacke

Dresden · Nach der Festnahme eines syrischen Tatverdächtigen hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu der Messerattacke auf zwei Touristen aus NRW in Dresden übernommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat am 4. Oktober einen radikal-islamistischen Hintergrund hatte.

 Ein Kriminaltechniker stellt ein Messer am Tatort sicher (Archivbild).

Ein Kriminaltechniker stellt ein Messer am Tatort sicher (Archivbild).

Foto: dpa/Roland Halkasch

Das sagte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe.

Der Mann war am Dienstagabend gefasst worden. Es stehe eine islamistisch motivierte Tat im Raum, hatte zuvor bereits die Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwoch mitgeteilt.

Motiv und Hintergründe der Attacke sind weiter unklar und Gegenstand der Ermittlungen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Der Beschuldigte sei seit 2015 in Deutschland und habe eine Duldung. Nach ihm sei gezielt gefahndet worden, die Handschellen klickten in der Innenstadt.

Der Beschuldigte ist bereits erheblich vorbestraft. Er wurde zuletzt mit Urteil des Amtsgerichts Leipzig vom 9. Dezember 2019 wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung in zwei Fällen zu einer Einheitsjugendstrafe von drei Jahren und einem Monat verurteilt. In diese Entscheidung war eine Verurteilung des Oberlandesgerichts Dresden vom 30. November 2018 einbezogen worden. Dort war der Beschuldigte u.a. wegen Werbens um Mitglieder oder Unterstützer einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Sichverschaffen einer Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, Körperverletzung und Bedrohung zu einer Einheitsjugendstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden.

Der Beschuldigte war erst am 29. September 2020 nach vollständiger Verbüßung seiner Jugendstrafe aus der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen entlassen worden und stand unter Führungsaufsicht. Er ist aktuell im Besitz einer Duldung nach dem Aufenthaltsgesetz.

Die Männer (53 und 55 Jahre alt) waren gemeinsam in der sächsischen Landeshauptstadt als Touristen unterwegs. Der 55-Jährige starb wenig später im Krankenhaus, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten.

Passanten hatten die beiden Männer am Abend des 4. Oktobers in der Schloßstraße gefunden und die Polizei alarmiert.

(felt/dpa)
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