Große Mehrheit in Bundesversammlung Frank-Walter Steinmeier ist der neue Bundespräsident

Berlin · Die Bundesversammlung hat entschieden: Frank-Walter Steinmeier ist der neue Bundespräsident. Abgeordnete und Vertreter der Länder stimmten mit großer Mehrheit für den ehemaligen Außenminister und SPD-Politiker.

 Frank-Walter Steinmeier, der neue Bundespräsident.

Frank-Walter Steinmeier, der neue Bundespräsident.

Foto: rtr, MDA

Von den 1253 abgegebenen Stimmen entfielen 931 auf Frank-Walter Steinmeier. Das sind 74,3 Prozent aller abgegebenen Stimmen. "Ihr macht mir Mut" - diesen Zuruf einer tunesischen Aktivistin wollte der frisch gewählte Bundespräsident an die Bundesversammlung weitergeben. Auch Steinmeier lobte - wie zuvor Bundestagspräsident Lammert - die Arbeit seines Vorgängers Joachim Gauck: "Ihm gilt unser aller tiefster Dank."

Steinmeier gab der Bundesversammlung das Versprechen, in Respekt vor der Demokratie dafür zu arbeiten, sich den Respekt aller zu erarbeiten - auch derer, die nicht für ihn gestimmt hatten. "Ist es nicht wunderbar, dass Deutschland für viele ein Anker der Hoffnung geworden ist?", fragte Steinmeier. "Wir machen vielen Mut. Nicht weil alles gut wäre in unserem Land, sondern wegen der Hoffnung, dass es besser wird."

"Wir brauchen den Mut einander zuzuhören, das Ringen um Lösungen innerhalb einer Demokratie nicht als Schwäche zu sehen", so Steinmeier in seiner Antrittsrede. "Wir brauchen den Mut, zu bewahren, was wir haben." Dieses Fundament müsse gemeinsam verteidigt werden. "Ich bin überzeugt, es ist stark", so der neue Bundespräsident. Deutschland sei Teil einer Welt mit Risiken, die es auch in der Bundesrepublik gebe. "Wer, wenn nicht wir, kann da eigentlich guten Mutes sein?", so Steinmeier. Sein Appell an die Bürger: "Lasst uns mutig sein. Dann jedenfalls ist mir um die Zukunft nicht bange."

Achtungserfolg für Butterwegge

Einen Achtungserfolg erzielte der Kandidat der Linken, Christoph Butterwegge, mit 128 Stimmen. TV-Richter Alexander Hold erhielt 25 Stimmen, der Kandidat der AfD, Albrecht Glaser, konnte 42 Stimmen auf sich vereinen. Engelbert Sonneborn, Vater des Satirikers Martin Sonneborn von Die Partei, erhielt 10 Stimmen.

Insgesamt wurden 14 ungültige Stimmen abgegeben, 103 Wahlberechtigte enthielten sich der Stimme.

(vek / felt)
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