Deutschland kann einen Extrafeiertag verkraften

Bis 2017 ist es zwar noch eine ganze Weile hin, doch schon jetzt erhitzt eine Frage die Gemüter: In welchem Rahmen soll Deutschland den 500. Jahrestag der Reformation begehen? Nach Lage der Dinge plädiert die Mehrheit der Bundesländer (die darüber zu entscheiden haben) für einen Extra-Feiertag. Auch Nordrhein-Westfalens rot-grüne Regierung bereitet sich entsprechend vor.

Doch die Arbeitgeber im Land wollen sich damit nicht vorschnell abfinden. Sie warnen vor den volkswirtschaftlichen Folgekosten und schlagen eine typisch rheinische Lösung vor: Die Beschäftigten sollten, wenn sie an jenem 31. Oktober 2017, einem Dienstag, freihaben, ihr Pensum vorab erledigen oder es nachholen.

Auch wenn sicher nicht jeder evangelische Christ den Sonderfeiertag (so er denn kommt) zur Besinnung und Einkehr nutzen wird, so wirkt dieser Vorschlag der Unternehmerschaft doch ein wenig streng. Die deutsche Wirtschaft dürfte stark genug sein, einen einmaligen Sonderfeiertag zu verkraften. 2017 schaut ein großer Teil der Welt auf Deutschland und seinen Reformator. Das sollte Anlass genug sein, einmal innezuhalten und die Arbeit ruhen zu lassen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort