Zehntausende beteiligen sich an Protesten USA erlassen Reisewarnung für Jemen

Sanaa (RPO). Im Jemen haben auch am Wochenende zehntausende Menschen gegen die Regierung protestiert und den Rücktritt von Präsident Ali Abdullah Saleh gefordert. Der Staatschef lehnte einen Vermittlungsvorschlag der Opposition ab, wonach er sein Amt bis zum Jahresende abgeben sollte. Die USA haben indessen ihre Staatsbürger vor Reisen in den Jemen gewarnt.

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US-Bürger, die sich in dem Land aufhalten, wurden in der Reisewarnung vom Sonntag aufgerufen, eine Rückreise in Betracht zu ziehen. Das Außenministerium in Washington verwies in der Erklärung auf die Unruhen und die Terrorgefahr im Jemen und sprach von einem "extrem hohen" Bedrohungsniveau.

Trotz der Protestbewegung gegen seine Herrschaft will der jemenitische Präsident Ali Abdallah Saleh wie vorgesehen bis zum Jahr 2013 im Amt bleiben. Saleh lehne den Vorschlag der Opposition ab, schon Ende dieses Jahres die Präsidentschaft abzugeben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Saba am Samstag unter Berufung auf Vertreter des Präsidialamts.

Der Staatschef bezeichnete demnach den von der Opposition und religiösen Führungspersönlichkeiten vorgelegten Fünf-Punkte-Plan zur Lösung der derzeitigen Krise als "wirr und widersprüchlich".

In der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Aden setzte die Regierung wegen der Massenproteste den Lehrbetrieb an den Universitäten aus. Kundgebungen wurden am Samstag auch aus den Städten Tais und Hadramaut gemeldet. Die Menge wolle keinen Dialog mit der Regierung, sondern den Rücktritt Salehs, sagte einer ihrer Anführer an der Universität von Sanaa, Redwan Massud.

Außerdem forderten die Demonstranten in mehreren Städten Ermittlungen zu den Vorgängen in Harf Sofjan, wo am Freitag bei einer Demonstration vier Menschen ums Leben kamen. Aus Protest gegen das Vorgehen Salehs traten am Samstag mehrere Mitglieder von dessen regierender Kongresspartei zurück.

Tödlicher Überfall mutmaßlicher Islamisten auf Soldaten

Am Sonntag töteten mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder in der mitteljemenitischen Provinz Marib vier Soldaten der Republikanischen Garde. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, waren die Soldaten in einem Fahrzeug unterwegs, um Kameraden an Kontrollposten mit Essen zu beliefern. Die Täter konnten flüchten. Marib ist eine Hochburg von Al-Kaida.

(apd/jre)
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