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Vor dem Super-Tuesday Endspurt: Barack Obama holt auf

Washington (RPO). In einem furiosen Endspurt haben sich die Anwärter auf die US-Präsidentschaftkandidatur auf die Vorwahlen in 24 Bundesstaaten am "Super-Dienstag" vorbereitet. In den jüngsten Umfragen büßte die bisherige demokratische Spitzenreiterin Hillary Clinton ihren Vorsprung im Rennen gegen Senator Barack Obama fast vollständig ein.

Stevie Wonder stürzt bei Obama-Veranstaltung
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Erwartet wurde ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Klarer schien die Ausgangslage bei den Republikanern: Senator John McCain konnte mit einem Sieg gegen seinen schärfsten Rivalen Mitt Romney rechnen.

Auf demokratischer Seite verzeichneten die Meinungsforscher in den Tagen vor dem Wahlmarathon am Dienstag einen Stimmungsumschwung zugunsten Obamas. In einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Senders CNN verringert sich sein Abstand auf 46 Prozent gegenüber Clintons 49 Prozent. Die Zeitung "USA Today" sah Clinton nur mit 45 zu 44 Prozent vorne, die "New York Times" sah beide bei 41 Prozent. Noch im Januar hatte Clinton in USA-weiten Umfragen stets einen zweistelligen Vorsprung vor Obama verzeichnet.

Bei einem emotionalen Auftritt in ihrer Heimatuniversität Yale in Connecticut ließ Clinton am Montag die Strapazen des Wahlkampfs durchblicken. Die Senatorin wischte sich eine Träne aus den Augen und sagte mit heiserer Stimme: "Ich habe gesagt, ich werde nicht weinen, und noch sind wir nicht soweit."

Mit einem ähnlich gefühlvollem Auftritt hatte Clinton vor der Vorwahl vor vier Wochen in New Hampshire Aufsehen erregt; damals lag sie in Umfragen hinter Obama. Manche Demoskopen führten ihren Überraschungssieg damals auf den Gefühlsausbruch zurück, der ihr vor allem die Stimmen von Frauen eingebracht habe.

Die Serie von Vorwahlen am "Super-Dienstag" in insgesamt 24 der 50 US-Bundesstaaten ist die wichtigste Vorentscheidung über die Spitzenkandidaturen von Demokraten und Republikanern. Auf Großkundgebungen im ganzen Land warben die Anwärter bis zuletzt um Stimmen. Obama trat am Montag vor tausenden Anhängern in East Rutherford in New Jersey auf.

Er empfahl sich den Demokraten als ein Kandidat, der besser als Clinton Stimmen unter unabhängigen und republikanischen Wählern gewinnen könne. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Republikaner sie als polarisierende Figur darstellen werden", hatte Obama zuvor mit Blick auf seine Rivalin gesagt.

Demoskopen registrierten im Wahlkampf-Endspurt deutlichen Rückenwind in wichtigen Bundesstaaten für den Senator. Einer am Montag veröffentlichten Zogby-Umfrage zufolge überholte Obama seine Gegnerin etwa in den großen Staaten Kalifornien und Missouri.

Auf republikanischer Seite gab sich Senator McCain siegessicher. "Ich glaube, dass wir die Angelegenheit am Dienstag erledigen können", sagte er am Sonntagabend (Ortszeit) in Boston. Der jüngsten Zogby-Umfrage zufolge lag McCain in fast allen großen US-Staaten klar in Führung; die einzige Ausnahme war Kalifornien, wo ein Sieg Romneys möglich schien.

Dies könnte McCain aber durch Siege in den anderen Staaten ausgleichen. US-Medien zufolge hat Romney bereits seine Ausgaben für TV-Werbung zurückgefahren, was als Zeichen für eine erwartete Niederlage gewertet wurde.

Bei den Wahlen wird entschieden, welche Delegierten die "Super-Dienstag"-Bundesstaaten auf die Nominierungsparteitage von Demokraten und Republikanern im Sommer entsenden. Bei den Republikanern werden an dem Tag etwa 1000 der insgesamt 2380 Parteitags-Delegierten vergeben, bei den Demokraten etwa 1700 von 4049 Delegierten.

Beobachter hielten es für möglich, dass sich McCain auf Seiten der Republikaner uneinholbar in Führung setzt. Auf Seiten der Demokraten wurde hingegen erwartet, dass sich das Duell zwischen Clinton und Obama noch über die kommenden Vorwahlen fortsetzen könnte.

(afp)
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